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Kein Durchkommen. Auch der Berliner Frank Hördler (l.) scheitert am Iserlohner Torhüter Sébastien Caron.

© Engler

Eisbären - Iserlohn 2:4: Nachlässige Eisbären unterliegen zu Hause gegen Iserlohn

Die Iserlohn Roosters gewinnen nach mehr als fünf Jahren wieder in Berlin, während der Anhang aus der Eisbären noch einmal die vergangene Saison feiert.

Von Katrin Schulze

Das Spiel der Eisbären gegen die Iserlohn Roosters hatte noch gar nicht begonnen, da feierten die Berliner auch schon. Es war eine Party zugunsten der eigenen Errungenschaften – versehen durch allerlei Nostalgie. Mit so hohen Gästen wie dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit huldigten sie noch einmal dem Titelgewinn der Vorsaison. Für die Spieler gab es pompöse Ringe aus Weißgold, für die Fans ein neues – das fünfte - Meisterbanner in der Arena. So viel Hommage durfte es sein am Sonntag, auch wenn die folgende Darbietung im Vergleich dazu zwar ähnlich aufregend, aber oft schmucklos daherkam. 2:4 (0:1, 0:0, 2:3) unterlagen die Eisbären nach einem mühevollen Abend.

Eine ganze Weile dauerte es, bis die 14.100 Zuschauer wirklich hochklassiges Eishockey sahen. Mit ihren eigenen Möglichkeiten gingen vor allem die Eisbären anfangs zu nachlässig um, und den Gegner ließen sie allzu oft gewähren. So wie in der 10. Minute, als die Iserlohner durch Colton Fretter in Überzahl die Führung erzielten. Die Eisbären reagierten verdutzt bis verwirrt. Dabei versuchten sie doch nun, den angestauten Frust wegzuspielen. Sie schossen und schossen, sie zielten und zielten, aber ein Kontrahent blieb lange stärker – Sébastien Caron. Das Duell Eisbären gegen Roosters entwickelte sich so zum Duell zwischen den Eisbären und dem Iserlohner Torwart. Der Berliner Trainer Don Jackson fand das „ganz schlimm“.

Ein wirksames Mittel dagegen fiel Jacksons Mannschaft spät ein. Allerdings nicht zu spät. Gut eine Minute war im letzten Abschnitt vorüber, da erlöste Florian Busch die Berliner nach Zuspiel von Barry Tallackson. Wieder Busch, wieder Tallackson. Die beiden haben sich ja schon in den vorangegangenen Partien besonders treffsicher gezeigt und ihr Team ein ums andere Mal gerettet. Eishockey spielen und Tore schießen können jedoch auch andere Berliner Profis. Zugang Nick Angell zum Beispiel, der danach mit voller Wucht das 2:1 erzielte. Keine fünf Minuten dauerte es, bis die Eisbären einen Rückstand in einen Vorsprung gewandelt hatten. Ob die Iserlohner geschockt waren? Keineswegs. Fretter brachte sie zurück, Mike York traf danach und David Spina kurz vor Schluss auch noch, was in der Summe ein 4:2 ergab - für die Gäste wohlgemerkt. „Wir sind am Ende nicht genug gelaufen“, sagte Jackson dazu. „Wir dürften das Spiel eigentlich nicht mehr aus der Hand geben. Das war so schlecht wie es nur ging.“

So zahm die Begegnung begonnen hatte, so dramatisch ging sie also zu Ende. Und so statistisch wertvoll. Denn die Iserlohn Roosters hatten es mehr als fünf Jahre nicht mehr fertig gebracht in Berlin zu gewinnen – bis zum Sonntag. Jetzt war es ein Minigrüppchen auf dem Gästerang, das feierte, während die Fans der Eisbären sich damit begnügen mussten, dass sie schon vorher ausgiebig gejubelt hatten.

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