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Der erste Streich. Marcel Noebels (links) erzielt das 3:1 gegen Bremerhaven.

© Imago

Eisbären-Rückkehrer Marcel Noebels: Besser in Berlin als in Boston

Kaum zurück und schon wieder wertvoll: Wie wichtig Marcel Noebels für die Eisbären Berlin ist, zeigte der Nationalspieler gegen Bremerhaven eindrucksvoll.

An sich war Marcel Noebels ja kaum weg. Zehn Tage in Boston, was ist das schon? Und trotzdem hatte der Betrachter am Freitagabend in der Arena am Ostbahnhof das Gefühl, Zeuge eines großen Comebacks zu sein. Der fast verlorene Liebling wurde heftig gefeiert von den Fans der Eisbären. Marcel Noebels hatte sich bei den Boston Bruins versucht, der Klub aus der National Hockey-League (NHL) wollte den schnellen Angreifer aber nicht. Also kam Noebels zu den Eisbären zurück, mit ihnen hatte er schon die ersten zwei Spiele in der Champions League bestritten. In der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) lief er hingegen am dritten Spieltag zum ersten Mal auf: Beim 5:2 gegen Bremerhaven gelangen ihm gleich zwei Tore zum ersten Pflichtspielsieg der Berliner.

Nun gut, es waren keine glanzvollen Treffer, von denen Noebels noch in zehn Jahren schwärmen wird. „Schön, dass ich die zwei Dinger reingestolpert habe“, sagte er. Zwei Mal hatte er goldrichtig vor dem Tor der überforderten Bremerhavener gestanden. Aber: Da muss ein Stürmer erst einmal stehen, so ein Noebels hat den Eisbären zuletzt gefehlt. Den brauchen sie, auch weil er im Berliner Angriff die neue Lücke zwischen Nordamerikanern und Deutschen leistungsmäßig schließen kann. Die Eingewöhnung bei den Eisbären fiel ihm gegen die Fischtown Pinguins nicht allzu schwer, er lief wie gewohnt in einer Sturmreihe neben Louis-Marc Aubry auf.

Einer wie Noebels hat den Eisbären zuletzt gefehlt

Er habe „viel gelernt“ auf seiner Exkursion in die größere Eishockeywelt in den USA, sagt Noebels und der Umstand, dass er es diesmal nicht bis in die NHL geschafft habe, sei noch kein Untergang. Noebels ist erst 26 Jahre alt und war früher vier Jahre lang in der unterklassigen American Hockey League aktiv. Mit dem Auflaufen im Trainingscamp von Boston hat er sich ins Bewusstsein der Scouts gespielt, sie werden ihn in dieser Saison genauer beobachten in der DEL. Und er will dann kommendes Jahr einen neuen Anlauf in Richtung NHL nehmen, das Selbstbewusstsein hat der Nationalspieler und olympische Silbermedaillengewinner.

Nach dem Spiel am Freitag war Noebels gewohnt gesprächig. Gedanklich war der Mann vom Niederrhein trotz Jetlag schon wieder voll bei den Eisbären. „Ich bin nicht so der Schläfer im Flugzeug, aber irgendwie habe ich das hinbekommen. Freitagmittag lag ich noch im Koma, aber ein guter Kaffee hat geholfen.“ Es sei wichtig, dass er mit den Eisbären den ersten Sieg der Saison geschafft habe. „Den Schwung müssen wir mit nach Augsburg nehmen, Wir haben teilweise sehr gut gespielt.“ Um 19 Uhr müssen die Berliner am Sonntag bei den Schwaben antreten, das wird sicherlich anspruchsvoller als am Freitag gegen Bremerhaven.

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