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Eisbären-Sieg: Der Vorsprung braucht Verlängerung

Die Eisbären verspielen in Hamburg fast den Sieg, gewinnen aber noch 4:3. Den Berlinern gelang damit der zweite Sieg in Folge.

Eröffnet wurde der Eishockeynachmittag in der Color-Line-Arena mit dem üblichen Hallenfeuerwerk. Nachdem sich die künstlichen Schneeflocken in der Arena im Hamburger Volkspark verzogen hatten, konnte auch der sportliche Teil mit dem Showteil mithalten. In punkto Dramatik wurde den 9000 Zuschauern viel geboten. Das Ergebnis gefiel allerdings nur rund 400 Besuchern, die anhand ihrer Kleiderordnung unschwer als Anhänger der Eisbären zu identifizieren waren: Den Berlinern gelang am Sonntag nach dem 5:1 am Freitag in Iserlohn mit einem 4:3 (1:1, 2:1, 0:1/1:0) nach Verlängerung in Hamburg der zweite Sieg hintereinander.

Andy Roach hatte in der Verlängerung das Siegtor für die Eisbären erzielt und somit eine Niederlage verhindert, die ärgerlich für die Eisbären gewesen wäre. Schließlich hatten sie bei den Freezers schon 3:1 geführt. Der Hamburger Trainer Bill Stewart machte trotzdem einen unglücklichen Eindruck, als er nach Spielschluss mit seinem Berliner Kollegen Don Jackson diskutierte. In der Verlängerung hatten die Eisbären eine Überzahl zugesprochen bekommen und dann nach Hinausstellung von Francois Fortier das Siegtor erzielt. "Niemals war das ein Foul", sagte Stewart. "Haken? So ein Blödsinn." Der US-Amerikaner Jackson ertrug die Aufregung des Kanadiers mit der ihm so eigenen Geduld. "Das war ein Foul", sagte Jackson leise. "Quatsch", schimpfte Stewart. "Der Schiedsrichter hat hier nach Fußballregeln gepfiffen."

So schlimm war es nicht, Schiedsrichter Daniel Piechaczek hatte die umkämpfte Partie ordentlich geleitet. Für die Eisbären war der Erfolg zwar glücklich, aber zumindest hatte der Einsatzwille zwei Drittel lang und dann in der Verlängerung gestimmt.

Das Führungstor durch den ehemaligen Berliner Richard Mueller steckten die Berliner weg. Nach einem Schuss von der blauen Linie erzielte Andy Roach den Ausgleich. Mitte des zweiten Drittels mogelte dann Jens Baxmann den Puck durch die Schoner des Hamburger Keepers Jean- Marc Pelletier ins Tor. Mark Beaufait traf danach zum 3:1, und nun wurde aus einem körperlos geführten Spiel ein interessanter Schlagabtausch, in dem Hamburg stärker wurde. Fortier überwand Berlins Torwart Rob Zepp, es stand nur noch 3:2 für die Eisbären. Der ehemalige Berliner Mueller sagte in der zweiten Drittelpause: "Hier passiert noch etwas." Das glaubte auch der unter den Zuschauern weilende ehemalige Fußball-Nationalspieler Thomas Doll. Der einstige HSV-Trainer sagte: "So wie die Freezers hier gegen Ende des zweiten Drittels Druck gemacht haben, drehen die das Spiel."

Hobby-Eishockeyexperte Doll lag nicht so falsch. Im Hamburger Überzahlspiel traf Andy Delmore zum 3:3, die Eisbären hatten ihren Vorsprung verspielt. Es ging in die Verlängerung. Dort kassierte Fortier die Strafe wegen Hakens, und Roach gelang mit einem Distanzschuss der Siegtreffer für die Eisbären.

Die neun Tage lange Länderspielpause in der Deutschen Eishockey-Liga verbringen die Berliner nun auf Tabellenrang sieben, was ihrem Manager einigermaßen gefällt. "Schließlich sind wir einige Spiele im Rückstand", sagt Peter John Lee. "In Iserlohn waren wir sehr gut, in Hamburg waren wir gut. Fünf Punkte an einem Wochenende, damit können wir gut leben." Lees Zufriedenheit ist verständlich. Ein Wochenende zuvor hatte es für die Eisbären nach Niederlagen in Mannheim und gegen Krefeld gar nichts gegeben.

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