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Kopf oben. Smith hat seine Mitspieler immer im Blick, schießt aber auch selbst gern mal ein Tor.

© Britta Pedersen/dpa

Eisbären-Stürmer Colin Smith: Schneller Wilder mit Übersicht

Gegen die Iserlohn Roosters setzen die Eisbären heute Abend auch wieder auf ihren zuletzt erfolgreichen Zugang Colin Smith.

Bruno Gervais ist bei den Eisbären noch allgegenwärtig. Der kanadische Verteidiger stand in Berlin zwar nur zwei Jahre unter Vertrag – und das ist auch schon ein paar Tage her. Trotzdem fällt sein Name weiterhin regelmäßig. Zuletzt etwa bei der Verpflichtung von Torwart Kevin Poulin. Der wird zwar am Wochenende wegen einer Augeninfektion fehlen und von Maximilian Franzreb vertreten, aber Gervais hat noch ein anderes Eisen im Feuer. Colin Smith wäre ohne den erfahrenen NHL-Spieler wohl nie zu den Eisbären gekommen. Vor drei Jahren gab Gervais Stefan Ustorf den Tipp, den jungen Stürmer aus Edmonton im Blick zu behalten. Genau das taten die Berliner dann auch und schlugen in diesem Sommer zu, als Smith einen Wechsel nach Europa in Erwägung zog.

„Er bringt viel Geschwindigkeit mit, aber ein Spieler muss damit auch etwas bewirken können. Und das haben wir bei Colin gesehen“, sagt Ustorf. Der 25-Jährige ist kein klassischer Torjäger, auch wenn ihm zuletzt in Augsburg mit dem Siegtreffer in der Verlängerung sein erstes Tor für den neuen Klub gelang. „Ich sehe mich selbst eher als Vorbereiter, der versucht seine Mitspieler in Szene zu setzen. Aber natürlich schieße ich auch gern Tore“, sagt Smith. Dabei kommt ihm die Tatsache zugute, dass er Brendan Ranford an seiner Seite weiß, den er seit Jugendzeiten kennt und der ebenfalls zu dieser Saison nach Berlin wechselte. „Das hilft mir natürlich sehr, gerade weil ich neu im Team bin“, sagt Smith.

Smith hat einmal in der NHL gespielt - jetzt will er in Berlin den Titel holen

Trainer Clement Jodoin ließ die beiden Zugänge bisher stets zusammen in einer Reihe auflaufen. Und das soll auch am Freitag im Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters wieder so sein (Beginn: 19.30 Uhr/Arena am Ostbahnhof). Mit Florian Busch bekommen die Kanadier dann allerdings einen neuen Sturmpartner, der lange verletzte Angreifer gibt gegen Iserlohn sein Comeback. „Er ist stark in der Defensive und ich denke, dass das passen könnte“, sagte Trainer Clement Jodoin. Busch sieht seine Kollegen Smith und Ranford als „junge Wilde“, denen es vielleicht hilft, „wenn da ein 33-Jähriger mal dazwischen funkt“. Bislang war Mark Olver der dritte Mann im Block, trotz einiger Ansätze funktionierte die Reihe aber offenbar nicht immer ganz nach Trainerwunsch.

„Klar gibt es immer Raum für Verbesserungen. Und mein Ziel ist es natürlich, immer besser zu werden. Aber bisher war das schon ganz okay und darauf kann ich durchaus aufbauen“, sagt Smith.

Wie jeder andere Eishockeyspieler in Kanada träumte der mit 1,78 Meter eher kleine Stürmer von einer Karriere in der National Hockey League. Immerhin reichte es auch zu einem Spiel für die Colorado Avalanche: „Dafür bin ich sehr dankbar, aber nach fünf Jahren in der American Hockey League habe ich mir Gedanken gemacht. Und die deutsche Liga ist eine sehr gute, wir haben das bei Olympia gesehen.“ Inzwischen sei es auch nicht mehr ungewöhnlich, dass jüngere Spieler aus Nordamerika nach Europa kämen. „Da muss jeder für sich seinen Weg finden“, sagt Smith. Und wo der mit den Eisbären hinführen soll, ist klar: „Natürlich wollen wir Meister werden.“

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