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Eisbären: Temporeich und spielstark

Ganze 23 Sekunden brauchte Andy Roach. Dann hatte der Eisbären- Verteidiger den Puck im Netz von Adam Hauser untergebracht. Die Eisbären siegen 7:2 gegen Mannheim.

Von Katrin Schulze

Berlin - Verteidiger Roach eröffnete damit einen regelrechten Torrausch seiner Mannschaft. Stefan Ustorf spielte ihn aus der neutralen Zone an, Roach lief zielsicher auf das gegnerische Tor und traf aus kurzer Distanz. Es war ein schneller Auftakt zu einer hochklassigen und hitzigen Begegnung im Spitzenspiel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zwischen dem EHC Eisbären und Adler Mannheim, die die Berliner schließlich souverän mit 7:2 (2:1, 4:0, 1:1) gewann.

Die Eisbären gingen als Tabellenführer in die Partie – und somit als Meister der ersten Saisonhälfte, Herbstmeister würde man im Fußball sagen. Denn nach dem 7:5-Sieg über Iserlohn hatten sie genau die Hälfte der zu absolvierenden Hauptrunde hinter sich. Entsprechend selbstbewusst präsentierten sie sich vor den knapp 5000 feiernden Anhängern im ausverkauften Sportforum. Die Berliner zeigten ein so temporeiches und spielstarkes Eishockey, dass die Adler aus Mannheim nur selten Gelegenheit hatten, sich konstruktiv am Spiel zu beteiligen. „Berlin war von Anfang an bissiger und zweikampfstärker. Dem konnten wir nichts entgegensetzen“, sagte Mannheims Trainer Greg Poss nach dem Spiel. „Der Sieg ging auch in dieser Höhe voll in Ordnung.“

Für den Erfolg der Eisbären war zunächst Andy Roach verantwortlich. Nach seinem schnellen Tor zum 1:0 durfte er zehn Minuten später gleich ein zweites Mal jubeln, dieses Mal über das 2:1 für die Berliner. Zuvor hatte Mannheim durch Felix Petermann ausgeglichen. Es waren aber wohl nicht nur diese drei Tore des ersten Abschnitts, die beide Teams in Aufruhr brachten. Das Aufeinandertreffen der Meister der vergangenen drei Jahre ist seit jeher von vielen Rivalitäten geprägt – spätestens seit dem klaren 3:0-Erfolg der Eisbären im Meisterschaftsfinale 2005, ihrem ersten Sieg über Mannheim in einer Play-off-Serie überhaupt. So ließen sich die Berliner zu Beginn der Partie gegen die Adler oft in Rangeleien verwickeln.

Nach dieser hitzigen Startphase konzentrierten sich die Eisbären aber wieder auf ihren eigentlichen Job und übernahmen zunehmend die Kontrolle über das Spielgeschehen, was sich in vier weiteren Toren ausdrückte. Erst traf Ustorf zum 3:1, danach erhöhte Eisbären-Kapitän Steve Walker auf 4:1. Nach einem erneuten Treffer von Walker hatte Mannheims Trainer dann ein Einsehen mit Torwart Hauser und tauschte ihn gegen Ersatzmann Danny aus den Birken aus.

Besser machte es Youri Ziffzer auf Seiten der Eisbären. Mit einer sicheren Vorstellung stärkte der 21 Jahre alte Eisbären-Torwart sein Team nach zuletzt sechs Spielen ohne Einsatz. „Es war ein sehr guter Tag für Youri“, sagte Trainer Don Jackson. „Er hat es verdient zu spielen.“

Während Ziffzer die Chancen der Adler abwehrte, sorgten seine Kollegen aus dem Sturm für weitere Tore: Deron Quint brachte die Eisbären in Überzahl mit 6:1 in Führung. Und Felski brauchte nach schönem Anspiel von Mulock in den freien Raum nur noch den Schläger in die richtige Richtung zu halten – das 7:1. Kurz vor Schluss verkürzten die Adler durch Eduard Lewandowski noch auf 2:7.

Doch dieser Gegentreffer störte den Anhang der Eisbären längst nicht mehr. Die Fans feierten die eindrucksvolle Leistung ihrer Mannschaft und forderten nach der Schlusssirene ausgiebig Ehrenrunden. Diese dauerte dann wesentlich länger als die 23 Sekunden bis zum ersten Tor.

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