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DEL 08 09 - Hamburg Freezers vs. Eisbaeren Berlin

© Fishing4

Eisbären verlieren 1:6 in Hamburg: Ein Treffer – kein Signal

Die Eisbären beziehen in Hamburg eine herbe Niederlage. Ausgerechnet der ehemalige Berliner Richard Mueller triftt drei Mal für die Freezers.

Peter John Lee vergaß für einen Augenblick die Tristesse. Mit großem Hallo begrüßte er in einem Kellergang der Arena im Hamburger Volkspark seinen kanadischen Landsmann Paul Gardner. Man kennt sich von damals, aus der Zeit in der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL. Nach einer innigen Umarmung fragte Lee den Trainer der Hamburg Freezers: „Wie geht’s?“ Es war die falsche Frage. „Blendend“, antwortete Gardner. „Ich fühle mich einfach super! Und wie steht es mit dir?“ Da verfinsterte sich Lees Miene. Wie sollte es mit der Gefühlslage des Managers der Eisbären schon aussehen, nach einer 1:6 (1:2, 0:3, 0:1)-Niederlage seines Teams in Hamburg?

Vor großer Kulisse abgestraft

Die Eisbären waren für eine beschämend schwache Vorstellung vor 12 822 Zuschauern in der ausverkauften Hamburger Arena abgestraft worden. Schuld an dem Berliner Debakel trug auch Paul Gardner. Der Trainer scheint bei den zuvor in dieser Saison vor sich hindümpelnden Freezers etwas zu bewegen. Am Freitag stand der Kanadier mit dem mächtigen Schnauzbart zum vierten Mal an der Hamburger Spielerbank und wieder gab es Punkte. Freezers-Stürmer Elia Ostwald sagt über seinen neuen Coach: „Er sagt zwar keine Zaubersprüche auf, aber er bringt auf den Punkt, was er sehen will.“

Zu den Dingen, die der neue Trainer bei den Freezers sehen will, gehören ein geordneter Spielaufbau, eine stabile Defensive und ein gutes Überzahlspiel. Beides bekam Gardner von seiner Mannschaft am Freitag wie gewünscht vorgeführt. Die Eisbären dagegen vermochten nicht ihre drei Tage zuvor beim 4:3-Heimsieg gegen Krefeld ausgespielten Tugenden wie Schnelligkeit und Kampfgeist noch einmal zu zeigen. Schnell lagen sie nach Toren von Thomas Pielmeier und Francois Fortier 0:2 hinten.

Felski schießt das einzige Berliner Tor

Der Anschlusstreffer durch Sven Felski kurz vor der ersten Pause war kein Signal zur Berliner Aufholjagd. Denn im Mitteldrittel begann die Show des Richard Mueller. Zunächst überwand der neue Nationalstürmer Eisbären-Torwart Youri Ziffzer nach einem Konter, dann erhöhte Andy Delmore auf 4:1 für Hamburg. Und dann war es wieder der ehemalige Berliner Mueller, der für die Freezers traf. Die Demütigung für die ehemaligen Kollegen machte Mueller dann im Schlussdrittel perfekt, als er noch das sechste Hamburger Tor nachlegte.

Eisbären-Stürmer Stefan Ustorf, der in den neunziger Jahren von Gardner bei den Portland Pirates in der American Hockey-League betreut wurde, fasste die Vorstellung der Eisbären prägnant zusammen: „Das war Mist.“ So sah es auch Don Jackson. „Die Leistung hat nicht gestimmt und das Bemühen auch nicht“, sagte der Berliner Trainer. Möglichst schnell sollten seine Spieler die richtigen Schlüsse aus der höchsten Saisonniederlage ziehen. Schon am Sonntag komme ja der EHC Wolfsburg nach Berlin.

Paul Gardner dagegen war „sehr, sehr aufgeregt“, wie er sagte. „Aber das ist doch normal, nach so einer tollen Leistung meiner Mannschaft.“ Ein paar nette Worte für Peter John Lee hatte er zum Abschied auch noch, er wünschte dem Berliner Manager „eine angenehme Heimfahrt“. Lee sagte daraufhin: „Die werden wir haben, vielen Dank noch mal.“

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