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Eisbären vor Spiel vier gegen Straubing: Eine nützliche Niederlage?

Trotz der Niederlage im dritten Halbfinale sehen sich die Eisbären vor dem vierten Spiel gegen Straubing weiterhin auf dem Weg ins Endspiel.

Was es nicht alles gibt im schönen niederbayerischen Straubing. Ein gutes Eishockeyteam und einen Flugplatz zum Beispiel. Am Montagabend kam beides zusammen: Die Profis der Straubing Tigers landeten auf dem Flugplatz Wallmühle und wurden dort von hunderten von Menschen gefeiert. Kaum war der Flieger gelandet, stürmten die Eishockeyfans auch schon das Rollfeld und bildeten ein Spalier für die Spieler. Schließlich kamen die mit einem erstaunlichen 3:1-Erfolg aus Berlin zurück – in einer Halbfinalserie um die deutsche Eishockeymeisterschaft, in der nach zwei klaren Siegen des Favoriten viel für die Berliner sprach.

Aber es kam anders, der Außenseiter hat die Eisbären geärgert. Die Frage ist, haben die Straubinger die Berliner nun auch verunsichert, so dass die Tigers sich für das Spiel am Mittwoch in Straubing (Beginn 19.30 Uhr, live auf Sky) etwas ausrechnen können? Es spricht viel dagegen. Wenn es nach der Statistik geht, dann haben die Eisbären überhaupt nicht viel zu befürchten. Erst zweimal hat ein Team in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) nach 2:0-Führung eine Best-of-five-Serie verloren. Und das die Eisbären spielerisch die stärkere Mannschaft sind, daran hat sich auch nach Spiel drei nichts geändert.

Auf die Statistik wollen sich die Berliner natürlich nicht verlassen, sagt ihr Trainer Don Jackson. „Aber wenn wir härter, besser und schlauer spielen als am Montag, dann gewinnen wir am Mittwoch.“ Sein Angreifer Florian Busch kann der Niederlage sogar etwas Positives abgewinnen. „Vielleicht kam das zum richtigen Zeitpunkt“, sagt er. „Jetzt spielen wir in Straubing, da müssen wir gewinnen und dann steht es 3:1.“

Die Eisbären kennen die Situation aus der vergangenen Saison. Da verloren sie nach 2:0-Führung im Viertelfinale ein Heimspiel gegen Ingolstadt und gewannen dann in Bayern und zogen in die nächste Runde ein. Allerdings ist Straubing nicht Ingolstadt. Letzterer Klub leidet seit Jahren unter dem Druck aufgrund seines kostspieligen Kaders etwas erreichen zu müssen. Es sieht so aus, als solle die Mannschaft das auch diesmal nicht schaffen, den Ingolstädtern droht am Mittwoch in Mannheim das Aus. Die Badener führen 2:1 in der Serie. Straubing dagegen kann bei seiner ersten Play-off-Teilnahme nur gewinnen und dementsprechend traten die Niederbayern auch in Spiel drei auf.

Die Taktik des Außenseiters ist einfach. So lange wie möglich ein Gegentor verhindern und darauf hoffen, dass ihr guter Torwart Barry Brust einen sehr guten Tag erwischt. Klappt das, dann lassen sich ungeduldig werdende Berliner schon mal auskontern, denn so sicher sind die Eisbären in ihrer eigenen Zone nicht – auch wenn sie in den Play-offs bisher meist gut nach hinten gearbeitet haben. Aber von den Verteidigern hat zurzeit nur Constantin Braun starke Form. Richie Regehr ist wegen seiner Hüftverletzung nicht ganz auf der Höhe. Nick Angell, Frank Hördler und Jens Baxmann wirkten in der Serie gegen Straubing nicht immer glücklich, Jim Sharrow war immerhin offensiv gefährlich.

Aber spielerisch bleibt es bei einer Minimalchance für die Niederbayern. Wenn den Eisbären im ersten Drittel wie in den ersten beiden Spielen früh ein Tor gelingt, sollte es für den Favoriten laufen. Die Gefahr, dass die Niederbayern den Schwung von ihren Fans im engen Stadion am Pulverturm mitnehmen, sehen die Berliner auch nicht. „Die pfeifen uns zwar gnadenlos aus“, sagt Jens Baxmann. „Aber das motiviert uns nur.“

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