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Durchschlagskräftig: DEG-Kapitän Alexander Barta (l.) packt hier und da auch mal einen Hieb aus.

© imago/Eibner

Eishockey: Die Düsseldorfer EG setzt auf einheimische Spieler

Eisbären-Gegner Düsseldorfer EG ist bislang die große Überraschung in der Liga. Die Rheinländer gehen dabei ihren eigenen Weg.

Vor dem Saisonstart der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) war eigentlich klar, wer vom Start weg die Tabellenführung übernehmen würde. Meister RB München natürlich, nach drei Titelgewinnen in Serie sind die Bayern auch diesmal Favorit auf die Meisterschaft. Nach sechs Spieltagen in der DEL sieht es aber anders aus, vorne in der Tabelle steht – die Düsseldorfer EG. Sechs Spiele, sechs Siege lautet die Bilanz am Niederrhein. Das ist eine Überraschung. Bei genauer Hinsicht ist es eine Überraschung mit Ansagen.

Am  Sonntag haben sie in Düsseldorf erst nach Verlängerung (4:3 gegen Nürnberg) gewonnen, das gelang ihnen jetzt schon dreimal, was den Erfolg allerdings nicht relativiert.  Denn dass die Düsseldorfer dann auf dem Eis präsent sind, wenn es eng wird, spricht nur für ihre Qualität und Moral. Ihr Kapitän Alexander Barta sagte unlängst, dass die Mannschaft in der Offensive an Qualität gewonnen habe. „Dazu hat Mathias Niederberger überragend gehalten und unser Unterzahlspiel war sehr gut“, sagt der ehemalige Berliner. Besonders wichtig allerdings sei, dass der Zusammenhalt im Team einmalig gut sei.

Sechs Spieler im Kader stammen aus der Region

Gleich sechs Spieler im Kader von Trainer Harold Kreis stammen aus Düsseldorf oder der Region. Drei gebürtige Düsseldorfer, Torwart Mathias Niederberger und sein Bruder, Angreifer Leon Niederberger sind wie der aus Köln in die Heimat zurückgekehrte Philip Gogulla Eckpfeiler der Mannschaft, die mit 16 deutschen Spielern im Kader im Gegensatz zu vielen Konkurrenten in der Liga vor allem aus einheimischen Spielern besteht. Das allein ist natürlich keine Garantie für Qualität, aber die Identifikation mit dem Traditionsklub, ältester Klub in der Liga, ist bei den Spielern anscheinend groß. Für die DEG zu spielen, das sei eben doch etwas Besonderes, hat Barta vergangenes Jahr schon gesagt. Das Herz ist wichtig bei der Düsseldorfer EG, dazu haben sie am Niederrhein sehr viel durchgemacht in Jahren nach den glorreichen Neunzigern mit den vielen Titeln, dem Umzug aus der Halle an der Brehmstrasse in den Dome in Rath. So oft wie der Klub vorn finanziellen Kollaps stand, ist es erstaunlich, dass die DEG überhaupt noch in der DEL spielt. 

Verantwortlich für den guten Start ist natürlich auch Harold Kreis, ein anerkannt guter Taktiker unter den Trainern der DEL. Kreis kennt die Verhältnisse in Düsseldorf gut, im Sommer hat er zum zweiten Mal seinen Dienst bei der DEG angetreten. Bei seinem ersten Engagement am Rhein führte er das Team 2009 bis ins DEL-Finale  - gegen die Eisbären. Seinerzeit gewannen die Berliner ihren vierten Meistertitel. Doch das ist lange her. Nach dem Zwischenhoch unter Trainer Uwe Krupp, mit dem sie in der Vorsaison erst in der Endspielserie an Meister München scheiterten, geht es derzeit erst einmal darum, überhaupt in die Saison zu finden. Acht Punkte aus sechs Spielen, am Sonntag ein 3:5 in Straubing - das ist zu wenig für die Berliner, die am Dienstag Außenseiter in Düsseldorf (Spielbeginn 19.30 Uhr) sind und aber darauf hoffen können, dass so eine erstaunliche Serie wie die der DEG ja auch irgendeinmal enden muss.

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