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Eishockey: Die Eisbären siegen 7:2 bei Tabellenführer Hannover

Es war einmal ein Angstgegner: Nach drei Niederlagen in dieser Saison gegen die Niedersachsen haben die Berliner den Makel beseitigt

Der Sonnabend war wohl ein Tag, an den sich Hans Zach nicht gern erinnern wird. Mit versteinerter Miene und verschränkten Armen starrte der Trainer der Hannover Scorpions ungläubig auf das Eis der Arena auf dem Hannoveraner Messegelände. Die Erniedrigung des von Zach betreuten Tabellenführers der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) war in vollem Gange. Gerade war das 6:1 für den EHC Eisbären gefallen. Zach wandte sich ab, bekam aber etwas zu hören. „Siehst du Hansi, so wird das gemacht“, sangen über 1000 Fans aus Berlin. Ihre Fröhlichkeit sollte nicht abebben, am Ende hatten 10 325 Zuschauer in der ausverkauften Arena  einen 7:2 (0:0, 3:1, 4:1)-Sieg des Tabellenzweiten aus Berlin gesehen.

Wenn es in dieser Saison noch einen Makel bei den Eisbären gab, dann haben sie ihn nun ausgeräumt. Die Berliner haben das geschafft, was sie drei Mal zuvor in der Saison nicht geschafft hatten: Einen Sieg gegen die Scorpions. Bewundernswert war, wie der Meister den Tabellenführer vorführte. Constantin Braun, dreimaliger Torschütze der Berliner, formulierte es so salopp wie prägnant: „Dass wir die so platt gemacht haben, gibt uns einen Riesenschub für die Play-offs.“ Sein Kollege Mark Beaufait sah es ähnlich. „Wir haben den Scorpions ihre Grenzen aufgezeigt“, sagte der US-amerikanische Angreifer. „Das war gut für unser Selbstbewusstsein.“

Die Eisbären hatten die besseren Nerven

Die Eisbären haben anscheinend die Nerven für wichtige Situationen und Spiele – eine Tugend, die in den Play-offs wichtig ist. Doch trotz des klaren Resultates war es in der ohrenbetäubend lauten Atmosphäre in der Hannoveraner Arena eine Partie, die sich lange auf Augenhöhe abspielte. Beide Teams gingen ein hohes Tempo. Torchancen gab es aber fast 30 Spielminuten lang kaum, dazu wurde vor beiden Toren zu akribisch verteidigt. Erst ein Ungleichgewicht konnte mehr Stimmung bringen – nicht so, wie sich das die Scorpions vorgestellt hatten. Als die Berliner Jens Baxmann und Daniel Weiß auf der Strafbank saßen, gelang Frank Hördler trotz 3:5-Unterzahl der Eisbären nach einem schnellen Konter das Führungstor. 27 Sekunden später aber hatte Thomas Dolak noch in Hannoveraner Überzahl ausgeglichen.

Constantin Braun gelangen drei Treffer

Die Eisbären zogen danach unbeirrt ihre Taktik durch und drängten den Gegner in dessen Drittel. Brandon Smith erzielte das 2:1 für die Eisbären und noch im zweiten Drittel erhöhte Mulock auf 3:1. Hannover resignierte. Constantin Braun traf im letzten Abschnitt zum 4:1, Nathan Robinson zum 5:1. Nach dem sechsten Berliner Tor durch Braun verließen viele Zuschauer aus Hannover fluchtartig die Halle. Sie verpassten den zweiten Treffer der Scorpions durch Dolak und das dritte Tor von Braun zum 7:2-Endstand.

Mit dem Erfolg haben die Berliner nun alle Teams in der DEL in dieser Saison geschlagen und auch keinen Angstgegner mehr – und, ebenso wichtig, für die Eisbären: In den vier verbleibenden Partien der Hauptrunde können sie noch auf den ersten Tabellenplatz vorrücken. Hannover hat nur noch zwei Punkte Vorsprung auf die Eisbären.

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