zum Hauptinhalt
Berlin läuft weiter. Eisbär Julian Talbot (vorn) traf zum 3:1.

© Thiemo Napierski

Update

Eishockey: Eisbären lassen Köln keine Chance

96 Sekunden Spielzeit reichten den Eisbären, um im dritten Play-off-Viertelfinalspiel gegen die Kölner Haie zu gewinnen. 0:1 hatten die Berliner im zweiten Drittel zurück gelegen, bevor sie aus einem trostlosen Spiel ein einseitiges machten und 3:1 (0:0, 3:1, 0:0) gewannen.

Wie schlägt man die Eisbären? Mit einer zwar begabten, aber längst nicht so starken Mannschaft wie sie der deutsche Eishockeymeister hat? Aus Sicht der Kölner Haie lässt sich sagen: Die Eisbären lassen sich nicht schlagen, wenn es darauf ankommt. Im ersten Spiel der Play-off-Serie gegen Berlin hatte es Kölns Trainer Uwe Krupp mit defensiver Taktik versucht, im zweiten Versuch wollten die Haie mitspielen, und am Sonntag holzten sie sich in Berlin rustikal durch Begegnung drei. Das Resultat war wieder gleich, am Ende siegten die Eisbären. Nach dem 3:1 (0:0, 3:1, 0:0)-Erfolg gegen die Haie fehlt den Berlinern nun nur noch ein Sieg in der nach dem Modus Best of Seven ausgespielten Serie zum Erreichen des Halbfinales um die deutsche Eishockeymeisterschaft. Der kann den Eisbären schon am Mittwoch in Köln gelingen.

96 Sekunden Spielzeit reichten den Berlinern, um ihre Klasse zu demonstrieren. 0:1 hatten sie im zweiten Drittel zurückgelegen, bevor sie aus einem trostlosen Spiel ein einseitiges machten. Tyson Mulock traf, Jim Sharrow traf, Julian Talbot traf: Drei Tore in eben 96 Sekunden. 3:1 für die Eisbären. „Wir mussten nach dem 0:1 eben mehr machen“, sagte Torschütze Mulock. Das klang lapidarer, als es für die Berliner war. Krupp lobte seine Spieler später für ihre „ehrliche Arbeit“. Arbeit, die nicht schön anzusehen war, den Gegner aber daran hinderte, das Spiel zu diktieren. „Wir hatten schon Probleme, uns auf das Kölner Spiel einzustellen“, sagte Tyson Mulock.

24 Minuten waren vor 14.200 Zuschauern in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof vorbei, als sich die Berliner Hilflosigkeit in einer Tat von Don Jackson widerspiegelte. Der Berliner Trainer nahm eine Auszeit – um seinem gestressten Personal 30 Sekunden Luft zu verschaffen. Über eine Minute lang waren die Eisbären zuvor nicht mehr aus dem eigenen Drittel herausgekommen und hatten sich nur mit einem unerlaubten Weitschuss befreien können. Als André Rankel in der 30. Spielminute auf der Strafbank saß, gingen die Kölner dann sogar in Führung. Jason Jaspers überwand Rob Zepp im Berliner Tor mit einem Schuss aus Nahdistanz. Zepp sah dabei nicht gut aus, die Eisbären sahen insgesamt nicht gut aus. Zumal Rankel, als Anführer und nicht als Bankdrücker gedacht, auch noch eine zehnminütige Disziplinarstrafe kassierte, und mit Richie Regehr der beste Berliner Verteidiger ab dem zweiten Drittel dem Vernehmen nach mit einer nur leichter Blessur ausfiel.

Aber die Eisbären konnten umschalten, schmissen sich in die Zweikämpfe. Nur gut drei Spielminuten nach dem Tor von Jaspers war es mit der Kölner Dominanz vorbei. Nach einem Fehler von Torwart Danny aus den Birken staubte Mulock zum 1:1 ab, dann trafen Sharrow und Talbot. Eine starke Phase der Eisbären, in der sich der Unterschied zwischen einem Tabellenführer und einem Tabellenneunten offenbarte – so weit lagen beide Teams am Ende der Hauptrunde auseinander. Jackson lobte seine Spieler schließlich dafür, „dass sie so gut reagiert haben“. Und Uwe Krupp, der versprach für Mittwoch wieder etwas Neues in Sachen Taktik. „Wir sind jetzt jedes Spiel näher an die Eisbären herangekommen“, sagte er. Selbstverständlich glaube er noch an seine Mannschaft. Zumindest bis Mittwoch darf der ehemalige Bundestrainer das auch. Denn alles andere als ein Sieg der Berliner in Spiel vier am Mittwoch in Köln wäre eine Überraschung.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false