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Eishockey: Fünf Spielern droht Sperre

Die Nationalspieler verstießen gegen Doping-Auflagen. Sie sollen es versäumt haben, Angaben über ihre Aufenthaltsorte und Trainingszeiten zu machen.

Berlin - Noch in dieser Woche könnte es für fünf deutsche Eishockey-Nationalspieler sehr schlechte Nachrichten geben. Es geht um die Meldeauflagen der Nationalen-Anti-Doping-Agentur. Danach müssen die Athleten für das jeweils kommende Quartal Angaben über ihre Aufenthaltsorte und Trainingszeiten machen, damit sie für Dopingkontrollen auffindbar sind. Fünf Eishockeyspieler sollen das versäumt haben – zum zweiten Mal. Ihnen drohen deshalb drei Monate Sperre. „Noch in dieser Woche wird über die Fälle verhandelt“, sagt Eckard Schindler, der Anti-Doping-Beauftragte des Deutschen-Eishockey-Bundes. Schindler wollte weder Strafen noch Freisprüche ausschließen.

Um welche Spieler es sich handelt, wollte beim DEB und auch bei der Nada niemand verraten. Allerdings hatte der DEB schon vor einiger Zeit neun Spielernamen auf seiner Internetseite veröffentlicht, die erstmals verwarnt wurden. Dies waren der frühere Auswahl-Kapitän Daniel Kreutzer aus Düsseldorf, sein bisheriger Klubkollege Robert Dietrich, der in die NHL wechseln will, Frank Hördler von den Eisbären Berlin, der Frankfurter Lasse Kopitz und die Nürnberger Petr Fical und Aleksander Polaczek. Aus der Frauen-Auswahl waren Denise Soesilo und Carina Spuhler betroffen.

Es ist erstaunlich, dass deutsche Spieler sich noch immer nicht an die Auflagen der Nada halten. Vom Fall des Berliner Profis Florian Busch von den Eisbären dürfte jeder beim DEB schon einmal gehört haben. Busch hatte im März eine Dopingprobe verweigert, war entgegen des Codes der Welt-Anti-Doping-Agentur aber vom zuständigen unabhängigen DEB-Gremium nicht gesperrt worden. Jetzt rollt die Wada den Fall neu auf – sie verlangt eine Sperre. Es wurde bereits ein Gericht installiert, welches mit jeweils einem Vertreter der Wada, einem des DEB und einem unabhängigen Richter besetzt wird. Busch droht eine bis zu zweijährige Sperre.

Die fünf Eishockeyspieler, die wiederholt gegen die Meldeauflagen verstoßen haben, müssen dagegen nur dreimonatige Sperren fürchten. Die Saison beginnt erst im September wieder – vielleicht kannten sie den Code der Nada ja doch besser, als angenommen.

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