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Eishockey: Hannover Scorpions: So gar nicht meisterlich

Eine Liga ohne Meister. Das klingt absurd, doch es ist ein Szenario, mit dem sich das deutsche Eishockey schon mal anfreunden sollte. Über die bedrohliche Lage der Hannover Scorpions.

Von Katrin Schulze

Dass die Hannover Scorpions ihren Titel in der Deutsche Eishockey-Liga (DEL) verteidigen, ist seit dem gestrigen Nachmittag sehr unwahrscheinlich geworden. Da hat ihr Besitzer, der gleichzeitig der Betreiber der heimischen Arena ist und mit der Stadt im Zwist liegt, nämlich seinen Ausstieg erklärt. Für die Scorpions heißt das konkret: Geld weg, Lizenz weg. Gut möglich, dass Günter Papenburg blufft – auch darin hat er es schon zu einer gewissen Meisterschaft gebracht. Gut möglich auch, dass die Stadt als Retter einspringt.

Sollte beides nicht eintreten, wäre die DEL um eine illustre Episode ihrer unendlichen Finanzgeschichte reicher. Die Wucht der Wirtschaftskrise hat sie mit einiger Verzögerung erreicht, dafür aber umso heftiger. Köln, Krefeld, Kassel sind gestrauchelt, vorerst aber wieder aufgestanden, bei den Frankfurt Lions haben sie längst aufgegeben. Was das alles über die Liga selbst aussagt? Zweierlei. Zum einen haben viele ihrer Vertreter lange über ihre Verhältnisse gewirtschaftet und sich zu sehr in die Abhängigkeit eines einzelnen Geldgebers begeben. Zum anderen, so paradox sich das anhören mag, zeugt es von einem gesunden Wirtschaftsverständnis, dass die DEL Klubs in Schieflage erst gar nicht für den Spielbetrieb zulässt. Selbst wenn sie Deutscher Meister sind.

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