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Sport: Eishockey-Nationalmannschaft: Ein demütiger Gastgeber

Die Eishockey-Weltmeisterschaft im eigenen Land droht für die deutsche Nationalmannschaft zu einer Rutschpartie zu werden. "Wir sind für die Weltmeisterschaft zusammen mit Japan ganz krasser Außenseiter und eigentlich Letzter", sagte Bundestrainer Hans Zach nach dem schwachen 1:3 (1:1, 0:1, 0:1) gegen die Ukraine am Freitag abend im Schwenninger Bauchenbergstadion.

Die Eishockey-Weltmeisterschaft im eigenen Land droht für die deutsche Nationalmannschaft zu einer Rutschpartie zu werden. "Wir sind für die Weltmeisterschaft zusammen mit Japan ganz krasser Außenseiter und eigentlich Letzter", sagte Bundestrainer Hans Zach nach dem schwachen 1:3 (1:1, 0:1, 0:1) gegen die Ukraine am Freitag abend im Schwenninger Bauchenbergstadion. Damit gingen die deutschen Spieler acht Tage vor dem Beginn der Weltmeisterschaft auch im vierten von sechs Testspielen ohne Sieg vom Eis. Nach einem 1:1 und 3:6 gegen Frankreich folgten ein 1:1 und 1:3 gegen den WM-14. Ukraine. Am heutigen Sonntag in Landshut und am Dienstag in Nürnberg jeweils gegen Italien hofft Zach auf den letzten Feinschliff für die Auftaktpartie gegen die Schweiz.

"Unser Vorteil ist zwar der Kampfgeist, aber der alleine genügt auf Dauer nicht", sagt der Bundestrainer und blickt mithin pessimistisch in die Zukunft. Mehr als läuferischen Einsatz und körperbetontes Spiel hatte der B-Weltmeister den stocktechnisch versierten Ukrainern nicht entgegenzusetzen. "Die Mannschaft, die heute gespielt hat, hat ihr höchstes Leistungslevel geboten", erklärte Zach. Unterm Strich setzte sich fast nur Lokalmatador Thomas Greilinger (Schwenninger Wild Wings) einige Male in Szene und erzielte in der 16. Minute das 1:1. "Der Gegner hat uns 60 Minuten lang keine Zeit gegeben", sagte Zach. Die Deutschen standen ständig unter Druck, ein gutes Spiel konnte die Mannschaft deshalb nicht aufziehen.

Hinzu kam, dass Torwart Leonard Wild beim Siegtreffer der Ukrainer durch den ehemaligen Schwenninger Wadim Sliwchenko (52.) keine glückliche Figur machte. Dem Ersatzkeeper von Moskitos Essen rutschte bei seinem zweiten Länderspiel die Scheibe unter dem Handschuh durch. Machtlos war Wild beim 0:1 durch Wjatscheslaw Timchenko (12.) und auch beim 1:2 durch Wadim Schachriachuk (35.).

Derweil harmonierte das neu formierte Abwehrduo mit dem ehemaligen NHL-Profi Erich Goldmann (Essen) und Finnland-Legionär Jan Benda (Jokerit Helsinki) bei seinem zweiten Spiel gut. Im Spielaufbau agierte die DEB-Auswahl indessen phasenweise zu behäbig, und so genannte tödliche Pässe vor den gegnerischen Kasten waren Mangelware.

Neuen Schwung erhofft sich die Nationalmannschaft von den Auswahlspielern des DEL-Meisters Adler Mannheim. Torwart Robert Müller, Verteidiger Dennis Seidenberg und Mittelstürmer Wayne Hynes sollen die momentanen Malaisen vergessen machen. Gleiches gilt für Keeper Christian Künast sowie die Verteidiger Heiko Smazal und Christoph Schubert vom Vize-Meister München Barons. Außerdem wird entweder Markus Sturm (San Jose Sharks) oder Jochen Hecht (St. Louis Blues) für die WM nach Deutschland kommen. Beide stehen sich mit ihren Teams im Play-off-Achtelfinale der nordamerikanischen Profiliga (NHL) gegenüber.

Aber Zach reagierte trotzdem auf den Auftritt gegen die Ukraine. Vor den beiden letzten Testspielen strich er sechs Spieler aus dem vorläufigen Weltmeisterschafts-Kader. Die Torhüter Leonard Wild (Moskitos Essen) und Alexander Jung (Eisbären Berlin) mussten ebenso die Heimreise antreten wie die Verteidiger Sebastian Klenner (Augsburger Panther) und Nico Pyka (Eisbären Berlin) sowie die Stürmer Eduard Lewandowski und Boris Blank vom Zweitligisten EC Wilhelmshaven.

Vom deutschen Meister Adler Mannheim nominierte Zach Torhüter Robert Müller, Verteidiger Dennis Seidenberg und Stürmer Wayne Hynes nach. Zudem lud der Bundestrainer vom entthronten Champion München Barons Torjäger Christian Künast sowie die Abwehrspieler Heiko Smazal und Christoph Schubert ins Trainingslager in Nürnberg ein. Vor dem WM-Auftakt am Samstag (15 Uhr 15/live in SAT.1) in Köln gegen die Schweiz stehen noch zwei Vorbereitungsspiele am Sonntag in Landshut und am Dienstag in Nürnberg gegen Italien auf dem Programm. Danach will Zach seinen Kader für die Weltmeisterschaft bekanntgeben.

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