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Sport: Eishockey: Nationalspieler als Statisten

Die "Helden von Oslo" wurden daheim mehr oder weniger wieder zu Statisten degradiert. Zwei Tage nach dem überraschenden Triumph bei der Olympia-Qualifikation in Norwegen mussten die Nationalspieler in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) die Hauptrollen wieder anderen überlassen.

Die "Helden von Oslo" wurden daheim mehr oder weniger wieder zu Statisten degradiert. Zwei Tage nach dem überraschenden Triumph bei der Olympia-Qualifikation in Norwegen mussten die Nationalspieler in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) die Hauptrollen wieder anderen überlassen. Nur an fünf der 46 Tore am 49. Spieltag waren Akteure aus dem Team von Bundestrainer Hans Zach beteiligt, und er selbst erlebte als Klubcoach eine misslungene Rückkehr in den Alltag der Bundesliga.

Mehr noch: Nach der 1:4-Heimpleite der Kassel Huskies gegen die Schwenninger Wild Wings hat auch für Zach das große Zittern um einen Play-off-Platz begonnen. Denn die Nordhessen, die bis vor einigen Wochen noch als sicherer Viertelfinalist galten, liegen als Achte nur noch drei Punkte vor Verfolger Krefeld Pinguine. Schon am Wochenende könnten die Huskies wieder aus den Play-off-Plätzen herausrutschen.

Zach versuchte, die bittere Niederlage ein wenig schön zu reden: "Ich mache meinen Spielern keinen Vorwurf, Einsatz und Kampfgeist haben gestimmt. Meine Mannschaft hat bis zum Ende gekämpft. Doch die Schwenninger waren heute einfach besser." Wenigstens konnte sein Jungnationalspieler Marcel Goc auf Seiten der Schwenninger ein persönliches Erfolgserlebnis verbuchen: Der 17-Jährige leistete zum 4:0 der Gäste durch den Kanadier Jason Deleurme die Vorarbeit.

An die Glanzleistungen der Olympiaqualifikation von Oslo konnte von den Zach-Schützlingen lediglich der Kölner Mirko Lüdemann anknüpfen. Mit zwei Toren war der Verteidiger so eine Art Matchwinner beim 6:4-Sieg der Kölner Haie beim Tabellenschlusslicht Moskitos Essen. Auch Tino Boos beteiligte sich mit einem Treffer und einer Torvorlage am Erfolg des siebenmaligen Deutschen Meisters, der sich damit auf den dritten Tabellenplatz vorschob und mit dem Titelverteidiger München Barons nach Punkten gleichziehen konnte.

Die Bayern mussten sich bei den heimstarken Revier Löwen Oberhausen überraschend mit 4:5 nach Penaltyschießen geschlagen geben, und Nationaltorhüter Christian Künast musste wie gewohnt auf der Ersatzbank Platz nehmen.

Auch Tabellenführer Adler Mannheim verzichtete beim 1:0-Sieg im Spitzenspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers dankend auf die Mithilfe von Auswahltorhüter Robert Müller. Der Italiener Mike Rosati, vor Jahresfrist gegen Deutschland im Rennen um ein Olympia-Ticket für Salt Lake City ausgeschieden, erhielt wie üblich den Vorzug, bestätigte aber auch mit einer tadellosen Leistung seine Nominierung.

"Dieses Spiel hatte Play-off-Atmosphäre: sehr eng und auf hohem Niveau", urteilte Mannheims Trainer Bill Stewart nach unterhaltsamen 60 Spielminuten. Was ihn noch mehr gefreut haben dürfte: Die Adler bauten ihren Vorsprung vor München und Köln auf nunmehr fünf Punkte aus. Für die Berliner Capitals indes hat die 2:3-Schlappe in Krefeld angesichts ihres soliden Vorsprungs auf Rang neun noch keine gravierenden Folgen. "Dumme Fehler warfen uns 0:2 zurück. Nach dem erneuten Rückstand drängte die Mannschaft mit Macht aus den Ausgleich und hätte einen Punktgewinn verdient", sagte Sportdirektor Lorenz Funk. Drei wichtige Zähler im Rennen um die Viertelfinaltickets sicherten sich die Hannover Scorpions durch das 5:3 bei den Eisbären Berlin. Dabei durfte auch ein Nationalspieler eingreifen: Zum 1:0 durch den Schweden Mattias Lööf leistete Len Soccio die Vorarbeit.

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