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James Sheppard möchte mit den Eisbären an Straubing vorbeiziehen.

© dpa

Eishockey: Neues Leben bei den Eisbären Berlin

Die Eisbären stehen nach einem 4:2 gegen Straubing im Viertelfinale der Play-offs. Die Stimmung ist gut wie lange nicht.

Wie die Mannschaft, so die Fans. Vor dem zweiten Spiel in der Pre-Play-off-Serie gegen die Straubing Tigers hatten sich die Hardcore-Anhänger der Eisbären Berlin eine besondere Choreografie ausgedacht. „In der Hauptrunde oft klein beigegeben“, hieß es auf einem Transparent in der Kurve, dem wenig später ein weiteres mit einer zweiten Botschaft folgte: „Die Play-offs erwecken uns zu neuem Leben.“ Tatsächlich war die Stimmung unter den 13 708 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof am Freitagabend ganz so, als wäre nie etwas gewesen in den vergangenen Monaten. Als hatte es nie Pfiffe und auch keine hämischen Gesänge nach zum Teil desaströsen Heimauftritten gegeben.

Dazu passte auch das Geschehen auf dem Eis: Die Eisbären besiegten Straubing im zweiten Vergleich mit 4:2 (2:0, 1:1, 1:1) und stehen damit im Viertelfinale der Play-offs in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Der Gegner steht erst am Sonntag nach dem entscheidenden dritten Spiel zwischen Bremerhaven und Nürnberg fest. Dort steht es nach zwei Spielen 1:1 und damit sind für die Berliner weiterhin Mannheim und München als nächste Kontrahenten denkbar. Die Serie nach dem Modus „Best-of-seven“ beginnt für die Spieler von Trainer und Sportdirektor Stéphane Richer aber definitiv zunächst mit einem Auswärtsspiel.

Dass die Eisbären keine Lust auf eine weitere Reise nach Straubing hatten, unterstrichen sie am Freitag schon nach 95 Sekunden. Da tauchte Marcel Noebels frei vor dem gegnerischen Tor auf und überwand Tigers-Goalie Jeffrey Zatkoff gekonnt mit der Rückhand. Straubing ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken. Die Tigers, die auf Vladislav Filin und Kael Mouillierat verzichten mussten, die sich am Mittwoch bei der 2:3-Verlängerungsniederlage gegen die Eisbären schwere Verletzungen zugezogen hatten, spielten munter nach vorn und kamen immer wieder zu Abschlüssen.

Die Eisbären waren deutlich effizienter als Straubing

Mit Glück und Kevin Poulin hielten die Berliner aber ihren Vorsprung und konnten kurz vor der ersten Drittelpause sogar noch erhöhen. Diesmal traf Jamie MacQueen nach einem perfekten Zuspiel von Colin Smith aus Nahdistanz ins Straubinger Tor. 2:0 nach 20 Minuten – das roch schon ziemlich früh nach Vorentscheidung. Und doch reicht im Eishockey zuweilen ein schlechter Wechsel, um ein Spiel kippen zu lassen. Genau das passierte zu Beginn des zweiten Drittels, als die Berliner den Puck nicht sauber aus ihrem Drittel bekamen, infolgedessen eine Strafe kassierten und kurz darauf nur noch 2:1 führten. Sandro Schönberger hauchte den Tigers mit seinem Abfälscher neue Hoffnung ein.

Die währte allerdings nur kurz. André Rankel, der zuvor nicht ganz unschuldig daran gewesen war, dass Straubing verkürzen konnte, stellte mit dem 3:1 den alten Abstand wieder her. Auch er fälschte einen Schuss vor dem gegnerischen Tor stehend unhaltbar ab. Die Eisbären waren bis dato deutlich effizienter als die Straubinger, die einfach kein Scheibenglück hatten, wie es im Eishockey-Jargon so schön heißt. Im Schlussabschnitt verstärkten die Berliner ihre defensive Absicherung, Straubing fand nicht mehr so ohne weiteres Lücken und kam kaum zu hochkarätigen Chancen. Und dann zog James Sheppard von links unwiderstehlich vor das Tigers-Tor und traf zum 4:1. Die Gäste kämpften dennoch unverdrossen weiter, sie kamen auch noch einmal auf 2:4 heran – zu mehr reichte es aber nicht mehr.

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