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Eishockey: Über Umwege erfolgreich

Was Eisbären-Gegner Düsseldorf so stark macht.

Berlin - Bei der Düsseldorfer EG herrschte vor der Saison Aufbruchstimmung. Schließlich lagen zwei ordentliche Spielzeiten hinter dem Traditionsklub. Einmal Finalteilnahme, einmal Halbfinale – nun wollte der achtmalige Deutschen Meister mehr. Die DEG trat mit dem zweithöchsten Etat der Deutschen Eishockey-Liga an, mit einem neuen Trainer für den nach Berlin abgewanderten Don Jackson und großen Werbeaktionen, die ihre neue Großarena im Stadtteil Rath füllen sollten. Doch es klappte erst mal nichts: Das Team enttäuschte, Trainer Slavomir Lehner wurde entlassen und der Zuschauerschnitt sank von 7700 auf 6400.

Freitag werden über 10 000 Fans kommen und die DEG in ihrer Arena anfeuern, denn nun spielt die DEG im Play-off-Halbfinale gegen die Eisbären, zunächst am Dienstag in Berlin im ersten Spiel der „Best-of-five“-Serie.

Mit den Umweg Qualifikation ging es bis ins Halbfinale: Im Viertelfinale demontierte der Neunte dann den Tabellenersten Nürnberg mit 4:1-Siegen. Düsseldorfs einstiger Starstürmer Peter John Lee, von 1983 bis 1993 bei der DEG, ist von der Spätform bei seinem ehemaligen Klub nicht überrascht. „Die gehören zu den Top vier der Liga“, sagt der Eisbären-Manager. Die Misere in den ersten Saisonmonaten sei auf Verletzungspech zurückzuführen: Torjäger Daniel Kreutzer fehlte Monate wegen Pfeifferschen Drüsenfiebers, Torwart Jamie Storr fiel lange aus. Erst am Ende der Hauptrunde konnte die DEG erstmals in der Saison in Bestbesetzung antreten – schlecht für die Gegner. Gegner ist in den Play-offs bislang der Torwart mit der besten Fangquote.

Der große Chef steht bei der DEG hinter der Bande: Manager Lance Nethery, der sich nach der Entlassung Lehners auch zum Trainer kürte. Nethery, als Trainer dreimal mit Mannheim Meister, ist ein cleverer Verkäufer. Der sei ein Pokerspieler, sagt Lee, „bei dem du aufpassen musst, ob er nicht irgendwo einen Spiegel hat, um in deine Karten zu schauen“. Natürlich stapelt Nethery vor der Serie gegen Berlin tief. „Die Eisbären haben keine Schwächen“, sagt er. „Für uns wird es verdammt schwer.“ Dabei wird es für die Eisbären wohl schwerer, die Düsseldorfer EG kann eine schwach begonnene Saison schon als Erfolg verbuchen, während die Eisbären das noch nicht können, sagt Peter John Lee: „Für uns steht fest: wir wollen den Titel.“

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