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Eishockey

© AFP

Eishockey-WM: Debakel, Demütigung, Blamage

Mit einer mehr als schwachen Leistung verabschiedet sich die deutsche Mannschaft von der Weltmeisterschaft. Gegen Kanada verlor das DEB-Team sogar zweistellig. Durch das schlechte Abschneiden ist auch die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2010 in Gefahr.

Nach einer Blamage gegen Gastgeber Kanada hat die deutsche Eishockey-Auswahl das WM-Viertelfinale und die direkte Olympia-Qualifikation verpasst. Die DEB-Mannschaft kassierte am Samstag mit 1:10 (0:4, 0:5, 1:1) gegen den Titelverteidiger die höchste Länderspiel-Niederlage seit mehr als 17 Jahren und bot die mit Abstand schwächste Leistung seit dem Amtsantritt von Bundestrainer Uwe Krupp im Dezember 2005. Den Ehrentreffer erzielte Frank Hördler (49.) beim Stand von 0:10.

Durch das deutsche Debakel sicherte sich Weißrussland als neuntes Team die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver. Die deutsche Mannschaft muss nun versuchen, das Ticket im Februar 2009 daheim bei einem Qualifikationsturnier zu lösen. Im letzten Zwischenrundenspiel in Halifax ist in der Nacht zum Dienstag Lettland der Gegner.

Auch Torwartwechsel nützt nichts

Ein Jahr nach dem knappen 2:3 bei der WM in Moskau waren die Schützlinge von Krupp von Beginn an chancenlos gegen den 24-maligen Weltmeister, beim der vierfache Torschütze Eric Staal (17./24./29./36.) herausragte. Jason Spezza (6.), Dany Heatley (14.) mit seinem siebten WM-Tor und Staal überwanden im schon im ersten Drittel Torhüter Dimitrij Kotschnew bei dessen erstem Einsatz in Kanada. Kurz vor der ersten Pausensirene lenkte Hördler (20.) zu allem Überfluss noch einen Schuss von Patrick Sharp per Schlittschuh ins eigene Tor ab.

Kotschnew, der auch vor einem Jahr gegen die Kanadier im Tor stand, machte im zweiten Abschnitt Platz für Robert Müller. Es dauerte keine vier Minuten, bis der Kölner bei deutscher Unterzahl machtlos gegen den zweiten Treffer von Staal war. Erfolgreich waren im zweiten Drittel zudem Derek Roy (33.) und Jamal Mayers (39.) nach einem missglückten Ausflug von Müller. Für das erste zweistellige Resultat dieser WM sorgte Mike Green (42.) im Schlussabschnitt.

Keine Fanproteste trotz der herben Niederlage

In der Offensive dauerte es fast ein Drittel lang, ehe die Deutschen Torhüter Cam Ward prüften, der bei der Carolina Hurricanes in der NHL Clubkollege von Verteidiger Dennis Seidenberg ist. Erst Hördler überwand Ward mit etwas Glück.

Zwei Tage nach den deutschen Fan-Protesten gegen DEB-Sportdirektor Franz Reindl beim 4:6 gegen die USA blieben Unmutsbekundungen trotz des Resultates diesmal aus. Allerdings waren die deutschen Anhänger unter den 9182 Zuschauern auch zahlenmäßig nicht so stark vertreten wie bisher. Bundestrainer Krupp hatte seine harsche Kritik an den Fans vor der Partie zudem relativiert und als zu drastisch und zu pauschal bezeichnet. (ae/dpa)

Robert Semmler[dpa]

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