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© dpa

Eishockey-WM: Deutschland verliert auch gegen Frankreich

Nach einer desolaten Vorstellung verliert Deutschland überraschend 1:2 gegen Außenseiter Frankreich und verpasst die WM-Zwischenrunde.

Bern - Schlechter ging es kaum noch. Mit einer desolaten Leistung rutschte die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft am Dienstag tatäschlich in die Abstiegsrunde bei der Weltmeisterschaft in der Schweiz. Das 1:2 (1:2, 0:0, 0:0) war die dritte Niederlage der Deutschen im dritten Vorrundenspiel. Bundestrainer Uwe Krupp führte die Niederlage im Wesentlichen auf fehlendes "Scheibenglück" zurück. Eine Einschätzung, die sicher nicht alle Experten teilen dürften.

Die Ansprüche sind anscheinend beim Bundestrainer niedriger den je zuvor.  So sagte Krupp vor dem Spiel über die Franzosen: "Sie haben alle Qualitäten, die man braucht, um so ein Spiel zu gewinnen." Krupp redete  vor der Partie also den Gegner stark - einen Gegner, dessen  Spieler zum größten Teil in der  auf deutschem Zweitliganiveau spielenden französischen Liga beschäftigt sind.

Im Nachhinein lag Krupp richtig. Frankreich kam zu einem glücklichen Sieg. Vor 9.956 Zuschauern in der Berner Arena schoss nur Jochen Hecht ein Tor für eine deutsche Mannschaft (zum 1:1), die zu keinem Zeitpunkt das auf sehr niedrigem Niveau stehende Spiel zu ihren Gunsten gestalten konnte. Die Deutschen rannten konzeptlos nach vorne, kamen viel zu selten gefahrbringend vor das französische Tor.

Anthoine Lussier und Luc Tardif waren schon im ersten Drittel mit ihren Toren für die erste Pleite der Deutschen gegen die Franzosen seit elf Jahren verantwortlich. Die deutschen Fans in der Halle protestierten gegen Spielende lautstark und riefen in Richtung Bundestrainer: "Uwe, das ist dein letztes Spiel."

Frankreich erreichte somit die Zwischenrunde und  die Deutschen haben es verpasst, bei dem WM-Turnier in der Schweiz Werbung für die Eishockey-WM im kommenden Jahr in Deutschland zu betreiben. Die Abstiegsrunde wird nun ein schlechteres Schaulaufen für die Deutschen, die als Gastgeber des Turniers von 2010 nicht absteigen können. Die deutsche Mannschaft trifft in der Runde ab Freitag  auf Dänemark oder Norwegen, Österreich oder Lettland und Ungarn. 

"Die kommenden Spiele sind jetzt eine Frage der Ehre", sagte Jochen Hecht. "Jetzt müssen Siege her, alles andere wäre peinlich." Wobei der jüngste WM-Auftritt der Deutschen gegen die biederen Franzosen schon in letztere Kategorie fiel. Die Nationalmannschaft ist am Dienstag in die größte Krise seit dem Aufstieg im Jahr 2006 gerutscht - ganz ohne "Scheibenglück" natürlich. Tsp

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