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Wieder gestrauchelt: Deutschlands Philip Gogulla (r.) kommt nicht an Dänemarks Kasper Jensen vorbei.

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Update

Eishockey-WM: Nächste Niederlage für deutsches Team

Nach der Niederlage gegen Finnland verliert die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft auch gegen Dänemark und riskiert eine gute Ausgangsposition für das Viertelfinale.

Knapp daneben - und noch mal knapp daneben. Auf ihre Künste im Penaltyschießen sollte sich die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in der Slowakei nicht verlassen, wenn es kommende Woche für sie ins Viertelfinale geht. Denn auch am Sonnabend verloren die Deutschen diese Art der Entscheidungsfindung. 24 Stunden zuvor gab es ein 4:5 gegen Finnland nach Penaltyschießen, Samstag dann beim 3:4 (1:1, 1:1, 1:1/0:1) in Bratislava gegen Dänemark wieder nur einen Punkt für die bereits für die Endrunde qualifizierten Deutschen.

Knapp 22 Stunden Regenerationszeit, das ist eben auch für Eishockeyprofis kein Luxus. Es war den Deutschen gegen die um ihre letzte Chance um ein Weiterkommen kämpfenden Dänen anzumerken, dass ihnen die Kraft fehlte. Resultat war das bislang schwächste Spiel der Mannschaft von Uwe Krupp bei der WM. Frank Hördler formulierte das in seiner gewohnt saloppen Art ganz treffend. „Gestern gegen die Finnen, das war halt ein harter Knüppel. Den haben wir so schnell nicht wegbekommen“, sagte der Verteidiger von den Eisbären Berlin. Krupp glaubte zudem, dass seine Mannschaft schon zu sehr das Viertelfinale im Kopf hatte. „Das kriegst du als Trainer nicht raus“, sagte der Bundestrainer. „Da ist es schwer, die Spannung zu halten.“

Trotzdem war gegen den ausgeruhten Gegner – die Dänen hatten am Freitag spielfrei – für die Deutschen mehr möglich. Bis zwei Minuten vor Schluss führten sie 3:2, dann kassierten sie den Ausgleich durch Nichlas Hardt. John Tripp, Alexander Barta und Kevin Lavallee hatten zuvor in für Deutschland getroffen. Mikkel Bodker verwandelte nach torloser Verlängerung den entscheidenden Penalty für die Dänen, denen zwei Punkte nichts nützten. Sie hätten drei gebraucht, um ihre Chance auf das Viertelfinale zu wahren.

Mindestens genauso viel Bewegung wie auf dem Eis gab es am Samstagnachmittag in den Gängen der schönen Arena von Bratislava in Sachen Nachfolge des Bundestrainers. Krupp hört ja nach dieser WM auf, um sich dann auf sein neues Engagement bei den Kölner Haien zu kümmern. Ralph Krueger gilt als aussichtsreichster Kandidat für Krupps Nachfolge, nur ist der einstige Schweizer Nationaltrainer noch für ein Jahr bei den Edmonton Oilers. Es ist möglich, dass Jakob Kölliker als Übergangslösung die deutsche Mannschaft betreut. Der Schweizer hat bereits als Assistent unter Krüger gearbeitet. Kölliker selbst war gestern wie auch Krueger in Bratislava und sagte, dass er schon Kontakt mit dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) gehabt habe. „Sicher suche ich eine neue Herausforderung“, sagte er. Aus DEB-Kreisen wurden die Kontakte zu dem Schweizer aber nicht bestätigt.

Krupp will über mögliche Nachfolger natürlich nicht diskutieren während der laufenden WM, bei der die Zwischenrunde für die Deutschen am Montag mit dem Spiel gegen die Tschechen endet. Noch ist für die Deutschen Platz zwei in der Zwischenrunde möglich, womit es dann im Viertelfinale nach Stand der Dinge gegen Norwegen oder die USA gehen würde – einen deutschen Erfolg gegen die Tschechen vorausgesetzt. Krupp sagt: „Wir werden auf jeden Fall ausgeruhter sein als gegen Dänemark.“ Hauptsache es geht dann nicht wieder ins Penaltyschießen, denn das lässt Krupp seine Spieler vorher nicht mehr Üben. Am Montag haben sie trainingsfrei.

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