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Sport: Eishockey: Zaubern gegen den Meister

Sicherlich ist es im Normalfall vermessen, nach nur drei Spieltagen der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ein Spitzenspiel zu erwarten, wenn der Vierte und Erste der Liga aufeinandertreffen. Gestern wäre dieses Vorurteil aber richtig gewesen.

Sicherlich ist es im Normalfall vermessen, nach nur drei Spieltagen der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ein Spitzenspiel zu erwarten, wenn der Vierte und Erste der Liga aufeinandertreffen. Gestern wäre dieses Vorurteil aber richtig gewesen. Denn das, was der EHC Eisbären und der amtierende Meister Mannheimer Adler vor 4200 Zuschauern im Sportforum Hohenschönhausen auf das Eis zauberten, konnte sich sehen lassen. Die in den vergangenen Jahren nicht unbedingt verwöhnten Berliner Fans waren von der Partie begeistert, erst recht vom Ergebnis: Die Eisbären gewannen 3:2 (0:1, 2:1, 0:0/1:0) nach Penaltyschießen.

Anfangs schien es so, als könnten sich die Mannheimer ihrer Aufgabe in lockerer Manier entledigen. Der Deutsche Meister demonstrierte für einige Minuten eindrucksvoll, dass er, was die läuferischen und technischen Fertigkeiten betrifft, die beste Mannschaft der Liga stellt. Doch mehr als das 1:0 durch Junker stand nach zwanzig Minuten für Mannheim nicht zu Buche. In kämpferischer Hinsicht konnte man den Berlinern gestern nichts vorwerfen. Und dann gab es da ja auch noch einen Mike Rosati: Der Torhüter war die Schwachstelle im Mannheimer Spiel, schwankte zwischen guten Paraden und hilflosen Abwehrversuchen. Ein Bild, dass man bei dem Italo-Kanadier schon in der Vergangenheit - etwa in der Play-off-Viertelfinalserie vergangener Saison zwischen Capitals und Mannheim - hat beobachten dürfen.

Hätte Rosati nicht die Gnade kanadischer Geburt, sein ebenfalls aus Kanada stammender Trainer Bill Stewart hätte bestimmt schon mal darüber nachgedacht, dem sicherlich nicht weniger talentierten Robert Müller häufiger eine Chance zu geben. Doch auch gestern musste Nationaltorhüter Müller mal wieder seinen Arbeitstag auf der Auswechselbank verbringen, was gut für die Eisbären war: Zunächst staubte Kapitän Marc Fortier nach einem Schlagschuss von Martin Lindman aus Nahdistanz vor dem indisponierten Rosati ab. Diesem Treffer aus der 28. Minute folgte wenig später das 2:1 durch David Roberts. Diesmal hatte Rosati einen Schuss von Steve Larouche nicht unter Kontrolle bringen können. Nach dem Spiel sagte der sichtlich ungehaltene Mannheimer Trainer: "Robert Müller wird in dieser Saison sicherlich auch in 30 Spiele spielen."

Der auffälligste Berliner war gestern David Roberts. Mit der Verpflichtung des ehemaligen amerikanischen Nationalspielers haben sich die Berliner einen großen Gefallen getan, das gestrige 2:1 war bereits der dritte Treffer von Roberts im vierten Spiel. Ob der EHC indes mit dem Engagement von Richard Shulmistra richtig liegt, lässt sich noch beurteilen. Der Torhüter wirkte nicht immer sicher, auch nicht beim 2:2 durch Junker. Bei dem Distanzschuss des Mannheimer Stürmers hatte Shulmistra freie Sicht.

Beim Ausgleich war erst die Hälfte der Partie vorbei. Obwohl es im Folgenden nicht ohne Dramatik zuging, sollten keine Tore mehr fallen. Bereits zum zweiten Mal in der noch jungen Saison benötigten die Eisbären das Penaltyschießen zur Entscheidungsfindung. Hatten sich die Berliner am Freitag in Augsburg (5:6) glücklos gezeigt, so klappte es diesmal besser: Steve Walker verwandelte den entscheidenden Penalty und verhalf den Eisbären zu zwei Punkten.

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