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Eiskunstlauf-EM: Kostner und Fernandez siegen

Neuer Europameister im Eiskunstlauf ist der Spanier Fernandez. Zum fünften Mal trug sich die Wahl-Oberstdorferin Carolina Kostner in die Siegerliste ein.

Javier Fernandez hat die erste Goldmedaille bei Eiskunstlauf-Europameisterschaften für Spanien gewonnen. Der 21-Jährige setzte sich am Samstag in Zagreb vor dem Franzosen Florent Amodio. Den Damen-Titel sicherte sich vor 6000 Zuschauern im Dom Sportova zum fünften Mal die Italienerin Carolina Kostner (194,71) vor den 16 Jahre alten Russinnen Adelina Sotnikowia (193,99) und Elisaweta Tuktamischewa (188,85). Die in Oberstdorf von Michael Huth betreute Kostner verzückte Publikum und Preisrichter mit einem außergewöhnlichen Vortrag zum „Bolero“.

Peter Liebers machte mit einer respektablen Sicherheitskür sechs Plätze gut und beendete seine fünfte EM auf Platz zehn. Damit sicherte der Sportsoldat der Deutschen Eislauf-Union zwei Startplätze für die EM im kommenden Jahr in Budapest. Das Gleiche gelang der 18 Jahre alten Nathalie Weinzierl aus Mannheim als Neunte. „Ich bin glücklich, und ich habe noch gar nicht realisiert, das ich nun zur WM darf“, sagte die Abiturientin, die nach guten Vorergebnissen statt der deutschen Meisterin Sarah Hecken in die kroatische Hauptstadt reisen durfte.

Ein Top-Ten-Ergebnis bedeutete die Teilnahme an der WM im März im kanadischen London. Als sie nach einem gestürzten Axel und eines Toeloops zu scheitern drohte, kämpfte sie sich im letzten Teil der Kür bravourös zurück. 147,52 Punkte waren der Lohn.

Liebers ersetzte das schwierige Eingangselement Vierfach-Toeloop durch einen dreifachen Flip, zudem zeigte er zwei blitzsaubere dreifache Axel, einen in Kombination mit einem dreifachen Toeloop. „Nach dem enttäuschenden Kurzprogramm mit dem Missgeschick in der Kombination wollte ich einen guten Gesamteindruck hinterlassen“, erklärte der 23-Jährige, der mit den 187,96 Punkten ganz zufrieden war.

Bis zur WM will der Student der Biotechnologie noch mit seiner kanadischen Choreographin Lori Nichol in Oberstdorf arbeiten und einen Vorbereitungswettkampf in Wien bestreiten. Zur Akklimatisierung wird er zusammen mit Trainerin Viola Striegler eine Woche vor der WM nach Toronto fliegen und dort mit einigen Weltstars trainieren. „Meine Programme laufen sich dieses Jahr sehr gut, bei den Sprüngen muss ich bis dahin noch eine Schippe drauflegen“, sagte er.

Eine Vorstellung der Extraklasse zu einem Charlie-Chaplin-Medley zeigte Fernandez. Mit drei Vierfach-Sprüngen distanzierte er die Konkurrenz. Die Zuschauer feuerten ihn mit „Javier“-Rufen an. Dem eleganten Läufer gelangen zwei Salchow und ein Toeloop mit vier Umdrehungen, er bekam 274,87 Punkte. Da konnte Amodio (250,53), der vor zwei Jahren ganz oben auf dem Treppchen stand, nicht mithalten.

Der Tscheche Michal Brezina (243,52) holte Bronze. Der siebenmalige Europameister und Olympiasieger Jewgeni Pluschenko hatte bereits wegen Rückenbeschwerden nach dem Kurzprogramm aufgegeben. (dpa)

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