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Eisschnelllauf: Doppel-Gold für Niederlande

Überraschungen sind ausgeblieben. Die haushoch favorisierten Teams der Niederlande haben sich in Sotschi Doppel-Gold gesichert und damit das Rekord-Abschneiden der Oranje-Eisschnellläufer gekrönt.

Die Eisschnellläufer der Niederlande haben zum Olympia-Abschluss ihre eindrucksvolle Vormachtstellung mit den beiden Goldmedaillen in der Team-Verfolgung untermauert. Die Herren um den überragenden Sven Kramer bezwangen Außenseiter Südkorea im Finale und sicherten sich erstmals Olympia-Gold. Geführt von Ireen Wüst setzten sich auch die Oranje-Damen im Kampf um Gold gegen Polen durch und sorgten damit für das Novum, dass nun die Niederländer auf allen olympischen Strecken in den Siegerlisten stehen.

Damit setzte sich die kleine Streitmacht der niederländischen Eisschnellläufer allein durch ihre gewonnenen Medaillen in der Nationenwertung der Sotschi-Spiele vor das komplette deutsche Team.

„Die niederländische Familie wäre sehr stolz darüber“, hatte Superstar Kramer zuvor auf die Frage geantwortet, ob er es für möglich halte, Deutschland noch abzufangen. Mit 23 von 32 möglichen Medaillen - achtmal Gold, siebenmal Silber und achtmal Bronze, dazu noch einmal Shorttrack-Bronze, erreichten die Niederlande eine Bestmarke und übertrafen sogar ihre bisherige Rekord-Ausbeute von Nagano (5/4/2) um mehr als das Doppelte.

Ireen Wüst, die ihre Fingernägel in den Landesfarben dekoriert hatte, holte sich an der Seite von Jorien Ter Mors und Marrit Leenstra ihre fünfte Medaille in Sotschi und ist nun mit achtmal Edelmetall (4/3/1) zweiterfolgreichste Eisschnellläuferin bei Olympia nach Claudia Pechstein, die neun Medaillen erkämpfte (5/2/2). Für Kramer war es die insgesamt siebte Olympia-Plakette (3/2/2). Er schloss in der Zahl der Medaillen zu den Rekordhaltern Clas Thunberg (Finnland/5/1/1) und Ivar Ballangrud (Norwegen/4/2/1) auf. In Sotschi hatte der Eis-Millionär aus Heerenveen auch Gold über 5000 und Silber über 10 000 Meter gewonnen.

Die deutschen Teams waren zum Zuschauen verurteilt. Die letzten Hoffnungen der Herren, den Platz der Franzosen einnehmen zu können, da Alexis Contin eine schwere Schilddrüsen-Erkrankung plagt, waren vor dem Viertelfinale geplatzt. Der Franzose ging mit seinen Team-Gefährten trotz mangelnder Fitness an den Start.

Hollands Herren hatten schon im Halbfinale angedeutet, dass der Sieg für sie nur eine Pflichtaufgabe sein würde. Neben Kramer liefen in Jan Blokhuijsen (Silber 5000 m) und Koen Verweij (Silber 1500 m) weitere Medaillengewinner von Sotschi in 3:37,71 Minuten olympischen Rekord. Bronze holte Polen, das Kanada im kleinen Finale besiegte.

Die Damen der Niederlande hatten zum Auftakt des letzten Wettkampftages zunächst die Japanerinnen deklassiert. Eine knappe Stunde später ließen sie dem Team der Polinnen im Finale in 2:58,05 Minuten keine Chance. Die deutschen Damen, die beide bisherigen Team-Rennen bei Olympia 2006 und 2010 gewonnen hatten, waren für Sotschi nicht qualifiziert und hatten für eine weitere Enttäuschung gesorgt. Erstmals seit 50 Jahren blieben die Deutschen ohne jede Olympia-Medaille. (dpa)

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