zum Hauptinhalt

Eisschnelllauf: Friesinger bei Titelkämpfen noch unentschieden

Mehrkampf-EM in Südtirol oder Sprint-WM in Hamar? Seriensiegerin Anni Friesinger will erst im neuen Jahr entscheiden, bei welchen Titelkämpfen sie im Januar antritt.

Berlin - "Ich entscheide erst im Trainingslager ab 2. Januar in Klobenstein, ob ich in Südtirol zur Mehrkampf-EM starte oder die Sprint-WM in Hamar in Angriff nehme", stellte die 29-Jährige einen Tag vor den deutschen Mehrkampf-Meisterschaften in Berlin klar. Nach der besinnlichen Weihnacht in ihrer Wahlheimat Salzburg wird sie sich dort kurz vor dem Jahreswechsel erstmals in diesem Winter auf die langen Distanzen wagen.

"Bammel" vor den langen Strecken hat die in dieser Saison noch unbezwungene Seriensiegerin aber keinesfalls, auch wenn zwei geplante Tests über 3000 m wegen einer Erkältung und zu starker Trainingsbelastung ausfallen mussten. "In den letzten Wochen habe ich auf Lanzarote und in Heerenveen viel Wert auf Ausdauer gelegt. Jetzt will ich zeigen, was ich drauf habe", sagte sie. Beim letzten sportlichen Titelkampf des Kalender-Jahres will die 29-Jährige unbedingt ihre Siegesserie mit sechs Weltcup-Erfolgen über 1000 und 1500 m sowie vier Strecken-Siegen bei den deutschen Meisterschaften fortsetzen und ihren vierten nationalen Allround-Titel erkämpfen.

Pechstein-Coach glaubt an Friesinger-Sieg über 500 und 1500 Meter

Während Friesinger über 500 und 1500 m kaum zu bedrängen sein wird, wollen Titelverteidigerin Claudia Pechstein und Daniela Anschütz-Thoms auf den langen Strecken die Fortsetzung dieser Siegesserie verhindern. "Es ist hervorragend, dass sich drei Sportlerinnen auf so hohem Niveau aneinander reiben", meinte Pechstein-Coach Joachim Franke, der kaum an den sechsten Mehrkampf-Titel seines Schützlings glaubt. "Dazu ist Anni über 500 und 1500 m wohl zu stark."

Erst nach den Rennen von Berlin und einer stimmungsvollen Silvesterparty in Salzburg wird Friesinger dann entscheiden, ob sie ihren sechsten Titel bei der Mehrkampf-EM (12.-14. Januar) oder erstmals die Goldmedaille bei einer Sprint-Weltmeisterschaft eine Woche später ansteuert. "Beides geht nicht. Und wenn ich etwas mache, muss es perfekt sein", meinte sie und erinnerte daran, dass ihr bei ihrem einzigen Start bei einer Sprint-WM 2004 in Nagano nur 0,145 Punkte zur Goldmedaille fehlten.

Ihre diesjährigen Steigerungsraten über 500 und 1000 m lassen einen Trend in Richtung Sprint-WM vermuten. "Natürlich wissen wir, dass sie gute Chancen hat, dort zu gewinnen", meinte Ihr Trainer Gianni Romme. "Und danach hätten wir immer noch drei Wochen Zeit, uns auf die WM im Mehrkampf vorzubereiten. Denn es bleibt dabei: Anni ist Allrounderin und keine Sprinterin." Drei WM-Titel und fünf Mal EM-Gold im Mehrkampf sind Beleg genug dafür.

Tobias Schneider Favorit bei den Herren

Bei den Herren ist Titelverteidiger Tobias Schneider Top-Favorit auf den Mehrkampf-Sieg und auf das einzige noch freie EM-Ticket. "Ich habe über Weihnachten viel gegessen, um viel Energie zu sammeln", meinte der 25-jährige Berliner. Mit seinem zweiten Weltcup-Platz über 10.000 Meter hatte er Ende November in Moskau eine lange Durststrecke der deutschen Herren beendet und möchte die Fortschritte unter dem neuen Coach Bart Schouten nun auch bei den EM unter Beweis stellen. (tso/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false