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Eisschnelllauf: Handy aus - Start verpasst

Großes Olympia-Pech für Patrick Beckert: Wegen eines ausgeschalteten Handys hat der 19-jährige Erfurter einen möglichen Start im olympischen 10 000-Meter-Rennen der Eisschnellläufer verpasst.

Erst eine Stunde vor Wettkampf-Beginn meldete sich der 1.500-Meter-Olympiasieger von Turin, Enrico Fabris, wegen einer angeblichen Erkrankung ab. Beckert wäre als Nachrücker für den "langen Kanten" infrage gekommen. Der Bruder der Olympia-Zweiten Stephanie Beckert weilte jedoch zu diesem Zeitpunkt noch beim Frühstück im Olympischen Dorf und war für niemanden erreichbar.

"Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, aber wir haben Patrick erst 17 Minuten vor dem Rennen telefonisch erreicht. Aber da ging natürlich nichts mehr", berichtete Teamchef Helge Jasch. "Diese Information eine Stunde eher und er hätte es geschafft", bedauerte Jasch.

"Eine so späte Abmeldung erachte ich als sehr unfair. Patrick war der vierte Nachrücker. Da war für uns nach der am Abend erfolgten Auslosung der Fall gegessen", schilderte Beckerts Heimtrainer Stephan Gneupel die Situation. "Wie hätte er denn so kurzfristig laufen sollen? Er hätte sich die Schlittschuhe im Auto anziehen müssen und wäre ohne eine Einlaufrunde in einen olympischen Wettkampf gegangen. Auf so etwas ist niemand vorbereitet", fügte der Coach hinzu.

Fabris hatte nach Aussagen seines Trainers Maurizio Marchetto die ganze Nacht schlecht geschlafen und sich danach ganz kurzfristig entschieden, die härteste Distanz nicht anzugehen. "Während des Frühstücks hat er gesagt, er ist nicht okay", sagte der Coach und nannte das schwere Eis im Oval als weiteren Grund für die Abmeldung. Experten vermuteten hingegen, dass Doppel-Olympiasieger Fabris vor der Teamverfolgung einen weiteren Rückschlag in Richmond vermeiden wollte.

Bis zum 22. Februar hatte sich Patrick Beckert im Training fit gehalten, um bei einem unverhofften Ausfall von qualifizierten Konkurrenten seine Chance nutzen zu können. Da auch die anderen potenziellen Nachrücker Johan Röjler (Schweden), Mathieu Giroux (Kanada) und Dmitri Babenko (Kasachstan) nicht rechtzeitig informiert werden konnten, wurde das Rennen schließlich mit nur 15 Läufern gestartet. (dpa)

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