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Eisschnelllauf: Pechstein gewinnt Mehrkampf-Titel

Eisschnellläuferin Claudia Pechstein hat die Gunst der Stunde genutzt und ist mit einem Vier-Strecken-Sieg zu ihrem fünften Mehrkampf-Titel gestürmt.

Erfurt - In Abwesenheit ihrer Rivalinnen Anni Friesinger und Daniela Anschütz-Thoms, die wegen Verletzung beziehungsweise Infekts abgesagt hatten, siegte die viermalige Olympiasiegerin vor Lucille Opitz (Berlin), die sich damit den fünften Olympia-Platz für die Mannschaftsverfolgung in Turin und das EM-Ticket für Hamar sicherte.

«Angesichts der fehlenden Konkurrenz war es ein bisschen schwer, sich zu motivieren», meinte Claudia Pechstein nach dem Gewinn ihres insgesamt elften deutschen Meistertitels. Am Samstag entschied sie die 1000 m in 1:18,38 ebenso wie die 3000 m in 4:13,21 Minuten für sich. In einer Woche wird sie bei der Europameisterschaft in Hamar auf weitaus stärkere Konkurrenz treffen. Ob dann auch Anni Friesinger als Titelverteidigerin am Start sein wird, entscheidet die Inzellerin erst zu Beginn der Woche, wenn sie erstmals nach ihrer Schnittverletzung am Unterschenkel wieder das Eis betreten kann.

Gleichfalls auf allen vier Strecken dominierte Sprinter Dino Gillarduzzi, der über 500 und 1000 m mit ansprechenden Zeiten seine Anwartschaft auf ein Olympia-Ticket unterstrich. Der Inzeller, der nach 2004 zum zweiten Mal den Titel im Sprint-Vierkampf holte, muss nun bei der Sprint-WM in Heerenveen eine Platzierung unter den Top 12 verbuchen, um den Sprung auf den Olympia-Zug noch zu schaffen.

Sprint-Meisterin wurde die Erfurterin Judith Hesse vor allem dank einer Leistungssteigerung über 1000 m. Sie muss aber noch um ihren WM-Start in Heerenveen bangen. Sollte nämlich Anni Friesinger nicht in Hamar am Start sein, würde die Inzellerin den Startplatz für die Sprint-WM beanspruchen. Die Weltcup-Führende Jenny Wolf musste sich mit zwei Streckensiegen über 500 m (38,72/38,83) zufrieden geben, landete aber nach schwächeren Resultaten über 1000 m im Vierkampf nur auf Platz drei hinter der Erfurterin Pamela Zoellner.

Seine Chancen auf einen Start bei der EM in Hamar verspielte Stefan Heythausen mit einem Sturz über 500 m. Der Grefrather erlitt dabei ein leichtes Schleudertrauma und Prellungen an Kopf und Hals. Er konnte den Titelkampf nicht fortsetzen. Die EM-Tickets sicherten sich der neue Meister Tobias Schneider (Berlin), der Chemnitzer Marco Weber und der Erfurter Jörg Dallmann. (Von Frank Thomas, dpa)

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