zum Hauptinhalt
In die Kurve. Die Eisspeedway Union Berlin lädt bereits zum 47. Mal zum Eisspeedway im Horst-Dohm-Eisstadion ein.

© promo

Eisspeedway in Berlin: Deutsche Meisterschaft und Team-WM im Horst-Dohm-Eisstadion

Max Niedermaier möchte nach seinem Sturz im Vorjahr, das Treppchen bei der Deutschen Meisterschaft wieder ins Visier nehmen.

Sie riskieren viel auf ihren etwas seltsam anmutenden Motorrädern mit den 350 Spikes in den Reifen. Aber die brauchen diese Piloten, damit sie mit ihren bis zu 130 Stundenkilometern nicht aus der Kurve fliegen. Eisspeedway war schon immer etwas verrückt innerhalb der Motorsportszene, eben etwas für die ganz harten Jungs.

Von Donnerstag bis Sonntag sorgen diese wagemutigen Piloten dafür, dass es im Horst-Dohm-Eisstadion etwas lauter wird. Die Eisspeedway Union Berlin lädt erneut die weltbesten Eisspikefahrer ein. Das Ganze bereits zum 47. Mal. Die Sportart besitzt ihren Ursprung in Russland, was aufgrund der klimatischen Bedingungen zu erklären ist.

Trotz keiner Rennpraxis – Max Niedermaier will zurück aufs Treppchen

Am Donnerstag ab 17 Uhr kämpfen die besten deutschen Piloten mit einigen internationalen Newcomern um die deutsche Meisterschaft. Unter ihnen ist auch wieder Max Niedermaier, der für Eisspeedway Union Berlin starten wird.

In den Jahren 2017 und 2018 konnte sich der heute 31 Jahre alte Bayer jeweils zum Deutschen Meister krönen. 2019 blieb ihm eine Platzierung unter den besten drei Fahrern auf Grund eines Sturzes verwehrt. „Dieses Jahr wieder Deutscher Meister zu werden, wäre ein Traum“, sagte der in München sesshafte Eisspeedwayfahrer. „Ein Platz auf dem Treppchen ist dieses Jahr aber ein Muss.“

Die Vorbereitungen verliefen für Niedermaier in diesem Jahr noch nicht so gut. „Ich habe leider noch keine Rennpraxis in diesem Jahr. Das wird mein erstes Rennen, was gleich ein sehr wichtiges ist.“ Die Deutsche Meisterschaft ist für einen Eisspeedwayfahrer von hoher Bedeutung, denn nur die besten drei Piloten haben die Möglichkeit sich für die Einzel-WM zu qualifizieren.

Deutscher Teamkapitän. Max Niedermaier führt bei der Eisspeedway Team-WM das deutsche Team als Kapitän an.
Deutscher Teamkapitän. Max Niedermaier führt bei der Eisspeedway Team-WM das deutsche Team als Kapitän an.

© promo

„Wer bei der Deutschen Meisterschaft schlecht fährt, für den sind die Chancen auf die Weltmeisterschaft weg“, weiß auch Max Niedermaier, der, durch seinen Sturz aus dem vorigen Jahr, das bitter zu spüren bekam. Ein besonderes Duell für den Bayern gibt es bei der Meisterschaft mit seinem Cousin Maximilian, der mit seinem zweiten Motorrad fahren wird.

Der größte Konkurrent des 31-Jährigen ist zugleich sein Teamkollege. Johann Weber, auch bekannt als der „Eishans“ ist in diesem Jahr der Favorit. Der Bayer aus Mitterdarching ist in diesem Jahr der einzige Deutsche in der fünfteiligen Einzel-WM. Bei seinen bisherigen Auftritten hat der 35-Jährige durchaus überzeugt, das muss auch Niedermaier neidlos anerkennen: „Hans Weber ist für mich der Topfavorit. Er ist viele gute Rennen gefahren.“

Die russische Dominanz

Teamkollegen werden die beiden Bayern dann nach der Deutschen Meisterschaft, denn ab Freitag stehen in Berlin die Team-Weltmeisterschaften an. Am Freitag findet zunächst ein für Zuschauer zugängiges Training statt, am Samstag um 17 Uhr und am Sonntag um 14 Uhr dann die beiden Rennen. Beide treten für das deutsche Team an, welches sogar von Max Niedermaier als Kapitän angeführt wird. Für ihn eine große Ehre. Komplettiert wird das Team mit dem Deutschen Meister aus dem letzten Jahr Markus Jell und dem Teammanager Bernd Sagert.

Die Blicke werden dann vor allem den russischen Fahrern gelten. Seit Jahren sind sie in der Sportart überlegen. Dass das keine unmögliche Aufgabe ist, gegen die Russen zu bestehen, haben die Väter von Max Niedermaier und Johann Weber bewiesen. Bei ihrem WM-Erfolg 1983 gelang es ihnen, das russische Team zu bezwingen.

„Das motiviert ein schon nochmal extra. Die beiden Söhne treten sozusagen ein Erbe an, da wir das erste Mal zusammen fahren werden“, erzählt der 31-Jährige über das neue, alte deutsche Duo Niedermaier und Weber. Trotzdem sieht er die Chancen bei seinem Team: „Das russische Team ist schlagbar. Unsere Sportart beruht auf sehr viel Technik und man benötigt sicherlich auch etwas Glück. Aber sie kochen auch nur mit Wasser.“

Wenn Max Niedermaier mal nicht unterwegs zu den verschiedensten Wettkämpfen ist, übt er seinen Beruf als Landwirt aus. Aber er bekommt seinen Beruf und sein Hobby miteinander vereinbart: „Ich bekomme die volle Unterstützung von meiner Familie, meinen Eltern und meiner Frau.“ Die landwirtschaftlichen Geräte bleiben an diesem Wochenende wohl noch hinter verschlossenen Türen, vielmehr wird Max Niedermaiers Motorrad zu sehen und auch zu hören sein – im und um das Horst-Dohm Eisstadion herum.

Lennard Renz

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false