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Sport: Elf Minuten Demütigung

Nach der 0:3-Pleite in Lyon steht bei Real Madrid wieder einmal Trainer Luxemburgo in der Kritik

Lyon/Madrid Präsident Florentino Perez hatte Ende August noch mal tief in die Kasse gegriffen. Für 27 Millionen Euro gönnte sich Real Madrid den Abwehrspieler Sergio Ramos vom FC Sevilla. Zumindest auf Anhieb hat es sich nicht gelohnt. Am Dienstagabend blamierte sich Real in der Champions League mit 0:3 bei Olympique Lyon. Die drei Tore für den Französischen Meister, der in der vorigen Saison auch schon mal Werder Bremen mit 7:2 deklassiert hatte, fielen innerhalb von nur elf Minuten. Lyon vergab durch Juninho kurz vor der Pause noch einen Foulelfmeter.

„Real wurde in elf Minuten gedemütigt“, stellte die spanische Tageszeitung „El Mundo“ entsetzt fest. Dass Madrid ohne Ronaldo (gesperrt) und Zinedine Zidane (verletzt) auflief und sich der unter Kniebeschwerden leidende David Beckham erst kurz vor Spielbeginn zum Mitmachen entschied, wollte Reals Trainer Wanderley Luxemburgo nicht als Ausrede gelten lassen. „Wir haben genügend gute Leute, also keine Panik“, sagte er.

Das 0:3 belebt in Spanien die Diskussion darüber, ob Luxemburgo, früher Trainer der brasilianischen Nationalmannschaft, bei Real am richtigen Platz sei. Ihm wurde nicht verziehen, dass er mit seiner Mannschaft am Ende der vorigen Saison mit vier Punkten Rückstand hinter dem Erzrivalen FC Barcelona nur Vizemeister geworden war. Und die 2:3-Heimniederlage am zweiten Spieltag der neuen Saison gegen Aufsteiger Celta Vigo weckte beim Anhang erneut die Zweifel, ob der Trainer, der erst seit dem Jahreswechsel im Amt ist, sein verwöhntes Starensemble im Griff habe. Nach dem Debakel von Lyon schrieb die Sportzeitung „Marca“ jetzt: „Luxemburgo steckt in der Sackgasse. Es gibt bei Real weder Flügelspiel noch Spielaufbau.“ Der Trainer steht nun bereits im nächsten Champions-League-Spiel gegen Olympiakos Piräus unter Druck. Die Griechen verloren ihr Heimspiel gegen Rosenborg Trondheim mit 1:3.

In der vorigen Saison hatte Real die Champions League mit dem gleichen Resultat begonnen. Trotzdem qualifizierte sich der Klub als Gruppenzweiter für das Achtelfinale. Was den Madrilenen allerdings zu denken geben sollte: Bayer Leverkusen brauchte seinerzeit noch 16 Spielminuten, um die drei Tore zu erzielen. Dieses Quantum erfüllte Olympique Lyon diesmal in nur elf Minuten.dpa/Tsp

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