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Elfmeterkrimi: Schalke im Ligapokal-Halbfinale

Der FC Schalke 04 steht im Halbfinale des Ligapokals. Der Titelverteidiger gewann die zweite Partie der Doppelveranstaltung in der Düsseldorfer LTU Arena gegen Bayer 04 Leverkusen mit 10:9 nach Elfmeterschießen.

Düsseldorf - Für die Leverkusener Führung sorgte Dario Rodriguez mit einem Eigentor (31.). Nur fünf Minuten später erzielte Marcelo Bordon den Ausgleich. Zum Matchwinner avancierten Schalkes Torhüter Frank Rost, der zwei Elfmeter hielt und Sören Larsen, der zweimal traf. Zuvor hatte sich der Hamburger SV mit 1:0 (0:0) gegen Hertha BSC Berlin durchgesetzt.

Auf beiden Seiten brachten die Trainer vor allem in der Offensive neue Leute. Schalkes Mirko Slomka vertraute auf der zentralen Position hinter den Spitzen auf den erst 17-jährigen Mesut Özil, der von der zweiten Mannschaft zu den Profis stieß. Im Sturm agierten zwei weitere Neuzugänge neben Larsen: Peter Lövenkrands und Halil Altintop. Allerdings musste Slomka auf eine Reihe von Stammkräften verzichten. Fabian Ernst, Rafinha, Mladen Krstajic sowie Christian Pander fehlten verletzungsbedingt und Gerald Asamoah ist nach der WM-Teilnahme erst aus dem Urlaub zurückgekehrt. Außerdem standen ihm Lincoln und Kevin Kuranyi nicht zur Verfügung, die im letztjährigen Finale vom Platz gestellt worden waren.

Bei Slomkas Gegenüber Michael Skibbe bildeten die Neuzugänge Sergej Barbarez und Stefan Kießling die Doppelspitze. Außerdem feierte Karim Haggui seine Pflichtspielpremiere in der Innenverteidigung. Verzichten muss der Tainer auf den verletzten Abwehrspieler Roque Junior sowie auf die WM-Fahrer Tranquillo Barnetta, Juan, Andrej Voronin und Bernd Schneider.

Sommerfußball in aufgeheiztem Kessel

Obwohl sich die "Knappen" um einen druckvollen Beginn bemühten, wurde auch in dieser Partie schnell deutlich, dass beide Teams angesichts der äußeren Umstände im aufgeheizten Kessel der LTU Arena mit angelegter Handbremse in die Partie gingen. Dabei verbuchten die Schalker dennoch ein spielerisches Übergewicht, da Bayer abwartend agierte und dem Gegner die Initiative überließ.

Trotz leichter Unsicherheiten erwies sich Leverkusens Keeper Hans-Jörg Butt zunächst als sicherer Rückhalt. So klärte der 32-Jährige gegen Halil Altintop (4.) und gegen Özil (25.). Dessen Gegenüber Rost im Schalker Tor verlebte zunächst einen ruhigen Nachmittag und musste dann überraschend hinter sich greifen, als Rodriguez einen Leverkusener Freistoß per Kopf ins eigene Tor verlängerte (28.). Kurz darauf vergab Ahmed Madouni die Chance zum 2:0, als er nach einem Eckball knapp über die Latte köpfte (31.). Auch dem Ausgleich ging eine Standardsituation voraus. Bordons leicht abgefälschter Freistoß fand Butt auf dem falschen Fuß (36.).

Im zweiten Durchgang passierte zunächst nicht viel, bis Lövenkrands einen Flachschuss aus halblinker Position knapp am langen Pfosten des Leverkusener Tores vorbeisetzte (59.). Zumindest verbuchten die Schalker weiterhin mehr Spielanteile für sich. Halil Altintop vergab die nächste Chance, als er nach einem Solo nur das Außennetz traf (68.). Als bei den "Königsblauen" in der Schlussphase die Kräfte nachließen, kam Bayer noch einmal etwas auf. Die beste Chance hatte jedoch Schalke. Butt klärte in der 89. Minute Bordons Kopfball aus kurzer Entfernung. Es blieb beim 1:1 und die Entscheidung musste im Elfmeterschießen fallen.

Dort wurde es noch einmal richtig spannend. Erst mit dem 22. Schuss fiel die Entscheidung, als Rost den Ball von Marko Babic hielt. Zuvor hatte der Schalker Keeper bereits gegen seinen Gegenüber Butt geklärt. Auf Leverkusener Seite verschoss außerdem Barbarez. Bei Schalke hatten Zlatan Bajramovic und ausgerechnet Rost Nerven gezeigt und das Ziel verfehlt. Zweiter Matchwinner war Larsen, der beide Elfmeter verwandelte. Außerdem trafen für die "Königsblauen" Sebastian Boenisch, Levan Kobiashvili, Halil Altintop, Lövenkrands, Hamit Altintop, Alexander Baumjohann und Mathias Abel. Für Leverkusen waren Babic, Simon Rolfes, Gonzalo Castro, Stefan Kießling, Assimiou Touré, Madouni, Carsten Ramelow und Haggui je einmal erfolgreich.

Im zweiten Halbfinale des Ligapokals müssen die "Knappen" am Mittwochabend beim gesetzten Meister FC Bayern München antreten. Bereits am Dienstag empfängt Werder Bremen den Hamburger SV. Das Finale findet am kommenden Samstag im Leipziger Zentralstadion statt. (tso/ddp)

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