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Sport: Ende der Idylle

An der Weser schien alles so, wie sich der Fan den Fußball wünscht. Werder wollte stets lieber ein Tor mehr erzielen als der Gegner, statt eines weniger zuzulassen.

An der Weser schien alles so, wie sich der Fan den Fußball wünscht. Werder wollte stets lieber ein Tor mehr erzielen als der Gegner, statt eines weniger zuzulassen. Der Klub machte aus unbekannten Südamerikanern Stars, die Verantwortlichen schienen professionell, gewitzt und dabei menschlich korrekt zu arbeiten. So verdienten sich die Bremer den Status des zweitbeliebtesten Klubs in Deutschland (hinter den Bayern). Im Moment zerstört Werder dieses Image – auf dem Platz und abseits davon.

Der Rücktritt von Geschäftsführer Jürgen L. Born, der bei Spielertransfers Geld erhalten haben soll, ist dabei nur eine Facette des Bremer Abstiegs. Das Team von Trainer Thomas Schaaf schleppt sich durch die Bundesliga, begnadete Fußballer wie Diego und Claudio Pizarro fallen eher durch Schläge und Würgegriffe auf als durch Tore. Im Fall des erkrankten Stürmers Ivan Klasnic musste sich der Klub im letzten Jahr gleich mehrfaches Versagen vorwerfen lassen: Erst übersahen die Vereinsärzte den schweren Nierenschaden des Kroaten, dann machte Werder bei der Aufarbeitung dieses Fehlers eine äußerst unglückliche Figur.

Die Werder-Trikots schienen früher immer eine Spur sauberer zu sein als der Rest des deutschen Fußballs. Die Flecken, die jetzt zum Vorschein kommen, werden nicht so leicht zu beseitigen sein.

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