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Sport: Ende der Krise

Schalke schlägt Fenerbahce 2:0 und wahrt die Chance auf den Einzug ins Achtelfinale der Champions League

Hamit Altintop kam auf Knien angerutscht. Es wirkte wie eine besondere Form der Anerkennung. In jedem Fall schien es dem türkischen Nationalspieler eine besondere Freude zu sein, dass seine Landsleute von Fenerbahce Istanbul gerade in Rückstand geraten waren. Altintop drückte seinem Kollegen Kevin Kuranyi, dem Torschützen zum 1:0 für den FC Schalke 04, noch einen Kuss auf die Wange, ehe die anderen Gratulanten heranstürmten. Am Ende feierten die Schalker vor 54 000 Zuschauern in der ausverkauften Arena einen 2:0-Sieg im Champions-League-Gruppenspiel gegen den Mannschaft des deutschen Trainers Christoph Daum und wahrten damit die Chance auf den Einzug ins Achtelfinale.

Nach der 0:6-Pleite im DFB-Pokal und der ersten Niederlage in der Bundesliga haben die Schalker die passende Antwort auf die jüngste Krise gegeben. Die sportliche Leitung des Klubs hatte die Führungsspieler am vorigen Sonntag zur Aussprache gebeten – ohne Frank Rost. Der Torhüter ist ein Freund klarer Worte, und gerade deshalb war er wohl nicht zu dieser Sitzung hinzugebeten worden. Als Ausdruck des Misstrauens sollte diese Maßnahme aber nicht verstanden werden. Weil Ebbe Sand gestern nur auf der Bank saß, trug Rost gegen Fenerbahce sogar die Kapitänsbinde, und vor dem Spiel wurde er von den Fans in der Nordkurve ausgiebig gefeiert.

Der Torhüter leitete nach etwas mehr als einer halben Stunde die Schalker Führung ein. Seinen Abschlag verlängerte Kuranyi zu Lincoln, und dessen Flanke köpfte wiederum Kuranyi zum 1:0 ins Tor. Der deutsche Nationalstürmer, der zuletzt vergeblich nach seiner Form gefahndet hatte, setzte sich in dieser Situation gegen zwei Abwehrspieler durch.

Fenerbahces Verteidigung vor dem fahrigen türkischen Nationaltorhüter Volkan wirkte zu keiner Zeit besonders sicher. Schalke erspielte sich etliche Chancen, obwohl Trainer Ralf Rangnick nur einen Stürmer aufgeboten hatte. In der 13. Minute parierte Volkan einen Kopfball von Lincoln, der starke Lewan Kobiaschwili scheiterte mit zwei Schüssen an Fenerbahces Torhüter, und auch Kuranyi vergab vor dem 1:0 bereits eine gute Möglichkeit. Nach einer Kopfballverlängerung von Poulsen rutschte ihm der Ball am Fünfmeterraum über den Scheitel.

„Kampf und Einsatz stimmen“, sagte Manager Rudi Assauer nach der ersten Halbzeit, in der Schalke mit hohem Tempo gespielt hatte. Fenerbahce konnte die Schalker nur selten in Verlegenheit bringen. In der ersten Halbzeit hatten die Istanbuler eine einzige gute Gelegenheit, als Önder völlig frei zum Schuss kam. Rost konnte den Ball jedoch parieren.

Erschwerend kam für den Türkischen Meister hinzu, dass er im Laufe der Spielzeit immer weiter dezimiert wurde. In der 40. Minute sah der Brasilianer Fabio nach einer Notbremse an seinem Landsmann Lincoln die Rote Karte, zehn Minuten nach der Pause musste auch Marco Aurelio vorzeitig in die Kabine. Nach einem Foul an Kuranyi zeigte ihm Schiedsrichter Cantalejo Gelb-Rot. Die Schalker versäumten es danach allerdings, gegen neun Mann einen deutlich höheren Sieg herauszuschießen. Nach einigen kritischen Situationen traf der eingewechselte Ebbe Sand erst in der Schlussminute zum 2:0.

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