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Sport: Ende der Mauresmania

Serena Williams zertrümmert Frankreichs Hoffnungen

Paris. Amélie Mauresmo hätte sich nachhaltig um die Gesundheit des französischen Volkes verdient machen können. Per SMS hatte Gilbert, ein Fernsehzuschauer, dem Sender TF3 mitgeteilt, er werde seine Diät fortsetzen, wenn Amélie Mauresmo im Viertelfinale der French Open gegen Serena Williams gewinnen sollte. Und eine andere Zuschauerin verkündete für diesen Fall, dass sie mit dem Rauchen aufhören werde. Wenn es um ihre große Sehnsucht geht, sind die Franzosen sogar zu persönlichen Opfern bereit. Allein, es nützte nichts. Amélie Mauresmo hat zwar erstmals das Viertelfinale der Internationalen Französischen Tennismeisterschaften erreicht, doch gewinnen wird sie das Turnier auch im Jahr 2003 nicht. Seit gestern Nachmittag ist die Mauresmania („Daily Mail“) zu Ende. Serena Williams hat Frankreichs Hoffnungen mit dem Tennisschläger geradezu zertrümmert. 6:1, 6:2 besiegte die Titelverteidigerin der French Open die Nummer fünf der Welt.

Serena Williams führte nach zehn Minuten 4:0, nach 22 Minuten hatte sie den ersten Satz mit 6:1 gewonnen und nach 40 Minuten besaß sie eine Breakmöglichkeit zum 5:0, ehe die Französin zum einzigen Mal in diesem Match ihr Aufschlagspiel gewinnen konnte. „Es war ein bisschen spät“, sagte Mauresmo – und nach 62 Minuten war alles vorbei. Vor dem Match hatte sie noch gesagt: „Ich habe die Waffen, um sie zu schlagen.“ Aber als es ernst wurde, schien es, als hätte Serena Williams den Schlüssel zu Mauresmos Arsenal versteckt. Vom ersten Schlag an sah sich die Französin ausschließlich in die Defensive gedrängt. Es war das siebte Duell zwischen Williams und Mauresmo, und zum sechsten Mal siegte die Amerikanerin. Die einzige Niederlage erlitt sie vor zwei Wochen in Rom. Weil der langsame Sand nicht gerade der Lieblingsboden von Serena Williams ist, hatte sich Mauresmo auch in Paris einige Chancen ausgerechnet.

Die Niederlage von Rom aber hatte Williams nicht eingeschüchtert, sie hatte ihre Entschlossenheit nur noch verstärkt. Williams hatte die Lippen aufeinander gepresst, die Augen zusammengekniffen, aus ihrem Blick sprach kühle Verachtung. Sie rannte jedem Ball nach, als wäre es der Matchball gegen sie. Zum ersten Mal lächelte sie, als das Spiel beendet war. Im Halbfinale trifft die Amerikanerin jetzt auf die Belgierin Justine Hénin-Hardenne.

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