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Sport: Ende einer Irrfahrt

Formel 1: Adrian Sutil wird Pilot bei Force India.

Berlin - Adrian Sutil hat lange um seine berufliche Zukunft gezittert, seit Donnerstag hat er die Gewissheit, dass er in der kommenden Saison in einem Formel-1-Cockpit arbeiten darf. Nach einem Jahr Pause wird er am Freitag und Samstag für das Team Force India bei den Testfahrten wieder im Auto sitzen, ehe am 17. März in Melbourne der Saisonstart auf dem Programm steht. Eine Erlösung für den 30-Jährigen, der lange warten musste. Den ersten Vertragsentwurf bekam Sutil schon im Dezember zugeschickt. Es hieß, das Team habe in Indien Mäzene gefunden, die 60 Millionen Euro investieren wollten. Bei Force India glaubte man, auf Sponsorengelder nicht mehr angewiesen zu sein. Daher sagte das Team Bruno Senna ab, mit dem die Vertragsverhandlungen weit gediehen waren, und setzte auf Sutil. Senna hätte Sponsoren mitgebracht, die Garantieerklärungen über 15 Millionen Euro abgegeben hatten.

Doch auch Sutil litt unter dem Durcheinander bei Force India. Nachdem er den Vertragsentwurf unterschrieben zurückgeschickt hatte, hörte er erst einmal wochenlang nichts. Teamchef Vijay Mallya war nicht zu erreichen. Die Gerüchte mehrten sich, dass er nicht mehr in der Lage sei, das Team weiter zu führen und verkaufen müsse. Zudem versuchte nun Nicolas Todt, Manager von Force-India-Ersatzfahrer Jules Bianchi, die Situation zu nutzen und seinen Fahrer zu protegieren. Todt versuchte, Force India einen günstigen Motorenvertrag zu verschaffen. Doch dass Bianchi sportlich nicht erste Wahl sein würde, wusste man im Team. Er konnte in seiner Karriere noch nicht mit herausragenden Leistungen glänzen. Sutil dagegen stieg letzte Woche nach über einem Jahr Formel-1-Pause in den Force India und war bereits schneller als Stammpilot Paul di Resta unter gleichen Bedingungen am Vortag.

Sutil freut sich auf das neue Auto, dem er schon nach dem einen Testtag letzte Woche „großes Potenzial“ bescheinigte. Was er nicht sagte: Dass man das mit Sicherheit noch besser hätte nutzen können, hätte Force India die jetzige Entscheidung schon im Dezember getroffen. Dann hätte man die sowieso schon knappe Testzeit besser nutzen können. Karin Sturm

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