Sport: Endspiel in Florida

Calgary Die Zuschauer im Saddle Dome illustrierten auch nach über drei Stunden noch lautstark, was sie von ihrer Mannschaft erwarteten. „We want the cup“ – so schallte es von den mit 20 000 Zuschauern voll besetzen Tribünen. Sie wollten ihn, die Fans der Calgary Flames, aber sie bekamen ihn nicht: Auch nach dem sechsten Spiel der nach dem Modus „Best of seven“ gespielten Endspielserie der National Hockey League (NHL) steht nicht fest, wer die begehrte Eishockey-Trophäe bekommt: Die Entscheidung über den Stanley-Cup-Sieger fällt erst am Dienstag. Tampa Bay Lightning gewann am Samstag in Calgary 3:2 (0:0, 2:2, 0:0, 1:0) nach Verlängerung und erzwang das siebte Spiel auf eigenem Eis.

Martin St. Louis hatte nach 33 Sekunden der zweiten Verlängerung den Siegtreffer für Tampa erzielt. Es war die Entscheidung eines spannenden Spieles, mit der sich die Flames nicht anfreunden konnten: Die Kanadier hatten Mitte des dritten Drittels über das vermeintliche 3:2 von Martin Gelinas gejubelt. Die Video-Analyse brachte jedoch keinen Aufschluss darüber, ob der Puck im Tor war.

Die Enttäuschung über den verpassten Matchball war in Calgary groß – verständlich, angesichts der Euphorie um die Flames in der kanadischen Stadt. Dabei wäre das Team vor der Saison fast nach Portland im US-Bundesstaat Oregon verkauft worden – was im Trend gelegen hätte, schließlich hat die NHL in jüngster Zeit nur in den USA expandiert. Das wird in Kanada, wo Eishockey immer noch populärste Sportart ist, nicht so gern gesehen: Vielleicht rührt auch daher, dass Calgarys Trainer Darryl Sutter inzwischen Verschwörungstheorien bemüht. „Wir sind ein kleines Team, das niemand im Finale sehen will. Viele Leute wollen uns hier nicht haben und dafür sorgen, dass wir scheitern“, hatte Sutter gesagt. Am Samstag allerdings waren seine Spieler an ihrer Niederlage schuld. Die Flames waren überlegen, gingen aber zu großzügig mit ihren Torchancen um. Tsp

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