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Sport: Endspiel unter Freunden

Im BFV-Pokalfinale ist heute Köpenick unter sich

Berlin - Dieter Pachäl fährt seit Tagen mit seinem Auto ein Ansetzungsplakat durch die Gegend. Der Präsident des Fußball-Verbandsligisten Köpenicker SC macht auf diese Weise Werbung für das Endspiel um den Pokal des Berliner Fußball-Verbandes. Dort trifft heute (19.30 Uhr) der fünftklassige KSC auf den Regionalligisten und Ortsrivalen 1. FC Union. „Wir sind sehr stolz, dieses Finale erreicht zu haben“, sagt Pachäl. „Union ist der Kracher für uns.“

Von großer Rivalität zwischen den Ortsnachbarn kann keine Rede sein. Der KSC setzte sich sogar erfolgreich beim Berliner Fußball-Verband dafür ein, dass die Begegnung vom traditionellen Finalort, dem Jahn-Sportpark, in das Stadion An der Alten Försterei verlegt wurde. „Viele unserer Mitglieder sind doch Union-Fans“, sagt Pachäl. Zwei Drittel der KSC-Mannschaft haben zudem im Nachwuchsbereich für Union gespielt. In der Heimstätte Unions hoffen alle Beteiligten auf mindestens 6000 Zuschauer. „Allein aus wirtschaftlichen Gründen ist die Teilnahme am DFB-Pokal für uns enorm wichtig“, sagt Unions Präsident Dirk Zingler. Die erste Runde ist mit garantierten Einnahmen von 54 000 Euro verbunden. Geld, das Union dringend braucht.

Torsten Boer, Trainer des Köpenicker SC und im Zivilberuf Erzieher in einem Kinder- und Jugendheim, hat als langjähriger Spieler und Nachwuchstrainer von Union selbst manche Krise beim Köpenicker Vorzeigeverein erlebt. Jetzt ist er schon mit dem Finaleinzug seines KSC zufrieden. „Im BFV-Pokal gibt es nur zwei Ziele. Entweder man kommt ins Finale, oder man trifft auf Union. Wir haben beides erreicht.“ KSC-Boss Dieter Pachäl hofft aber wohl insgeheim auf die Wiederholung der Geschichte. 1966 trafen der damalige DDR-Erstligist Union und KSC- Vorgänger Motor Köpenick in der 2. Runde des FDGB-Pokals aufeinander. Nach einem 0:0 im ersten Spiel gewann Zweitligist Motor am 2. November 1966 das Wiederholungsspiel in der Wuhlheide sensationell 4:0. Pachäl steuerte selbst zwei Tore bei.

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