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Handschlagfinale. Für den FC Bayern rettete der eingewechselte Miroslav Klose die Tabellenführung.

© dpa

Endspurt in der Bundesliga: Wie die Bayern den Titel holen wollen

Im Kampf um die Meisterschaft setzen die Bayern auf ihre gute Tordifferenz – und feiern einen wichtigen Treffer ihres Stürmers Miroslav Klose in Mönchengladbach.

Die letzten fünf Bayern-Spieler erreichte die Nachricht gerade noch rechtzeitig. Das in Weiß gekleidete Quintett war auf dem Weg unter die Dusche an der Seitenauslinie angekommen, als der Stadionsprecher höhnisch mitteilte: „Für die, die es interessiert: Das Spiel in Berlin ist auch zu Ende, es ist beim 1:0 für Schalke geblieben.“ Das hieß: Die Bayern sind nun punktgleich mit den Schalkern. Aber in der Tordifferenz um 13 Treffer besser.

„Wir haben keine Angst vor Schalke“, sagte Bastian Schweinsteiger nach dem 1:1 in Mönchengladbach. Der von den Borussen geschickt gebändigte Arjen Robben sagte: „Es ist ganz einfach: Wir müssen noch zwei Mal gewinnen, dann sind wir Meister.“ Der Besuch der zuletzt harmlosen Bochumer und die abschließende Reise zum designierten Absteiger Berlin führt bei den Münchnern nicht eben zu Schweißausbrüchen. Oder um es mit Louis van Gaal zu sagen: „Wir haben nur in der nächsten Woche noch ein schweres Programm – und dann nicht mehr!“

Der Trainer meinte das Rückspiel im Halbfinale der Champions League am Dienstag bei Olympique Lyon. Seine Spieler schienen sich am Samstag auch nicht so richtig mit der Bundesliga zu beschäftigen. „Wir waren irgendwie unkonzentriert“, sagte Philipp Lahm nach dem uninspirierten Auftritt. Lahms Konzentration reichte nach der Gladbacher Führung durch Marco Reus immerhin noch zu einer maßgerechten Flanke auf den Kopf von – ja, wirklich – Miroslav Klose.

"Endlich mal wieder 'ne Flanke."

Der Angreifer, der unter van Gaal zu einem Dauergast auf der Ersatzbank verkümmert ist, von Bundestrainer Joachim Löw kürzlich aber dennoch eine Art Freifahrtschein für die WM erhalten hat, brachte seine fußballerische Vereinsamung später zum Ausdruck: „Endlich mal wieder ’ne Flanke.“ Van Gaal war nach Kloses Treffer stolz auf sich selbst, weil er sieben Minuten zuvor zur Abwechslung Klose statt Mario Gomez eingewechselt hatte.

Gut möglich, dass Klose die Bayern mit seinem erst dritten Saisontor auch gleich zur Meisterschaft geschossen hat. „Eine schöne Nase habe ich“, sagte der Fußballlehrer aus den Niederlanden in Mönchengladbach zu seinem Clou. Überhaupt nicht froh war van Gaal aber darüber, dass sich vor dem Highlight am Dienstag mit Daniel van Buyten und Martin Demichelis gleich beide Innenverteidiger im Borussia-Park Verletzungen zuzogen. „Ich habe Angst, dass es nicht für Lyon reicht“, seufzte van Buyten – während sich die Bayern-Bosse auf ihre Weise der nationalen Mission der Münchner widmeten. „Es ist schön, dass die französische Liga Lyon am Wochenende freigegeben hat und dem Team so einen Vorteil verschafft“, sagte Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge. Felix Magath sah das natürlich anders: „Wir haben die schöne Situation, dass die Bayern für die Bundesliga in der Champions League spielen“, frohlockte Schalkes Coach beim Gedanken an den nationalen Meisterschaftskampf.

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