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Endspurt in der Bundesliga: Wie Schalke den Titel holen will

Im Titelkampf hoffen die Schalker auf einen letzter Fehler der Bayern – und auf wichtige Tore ihres Stürmers Kevin Kuranyi. Doch dem droht im Endspurt die Luft auszugehen.

Es war kein Zufall, dass sich Felix Magath diesen Hinweis nicht verkneifen konnte. „Wir können nicht damit zufrieden sein, wie Kevin Kuranyi die vergangenen drei Partien absolviert hat“, sagte der Trainer des FC Schalke 04 nach dem etwas glücklichen 1:0-Sieg bei Hertha BSC. Magath kommt es äußerst ungelegen, dass der Angreifer derzeit, ausgerechnet im finalen Kampf um die deutsche Meisterschaft, eine Schwächephase durchläuft. Denn das Spiel der Schalker ist darauf ausgerichtet, sich mit körperlicher Kraft und Durchsetzungsvermögen aus einer kompakten Abwehr heraus Tormöglichkeiten zu erarbeiten. Und Kevin Kuranyi ist Magaths einziger Schlüsselspieler, der die entscheidende Aktion setzen soll.

Die überaus überschaubaren spielerischen Mittel der Schalker sind zumeist nicht schön anzusehen und von großer Samstagnachmittags-Unterhaltung weit entfernt. Allerdings ist der Arbeiterstil in dieser Saison überraschend erfolgreich. In Berlin sind die Schalker allerdings noch einmal mit einem blauen Auge – durch das Abstaubertor von Heiko Westermann in fast letzter Minute – davon gekommen. Ob ihnen dies allerdings auch in den beiden noch ausstehenden Spielen gegen Werder Bremen und beim FSV Mainz 05 gelingen wird, daran scheint der Trainer seine Zweifel zu haben. Deshalb erhöht er den Druck auf Kevin Kuranyi, indem er ihn öffentlich hart kritisiert.

Kuranyi darf jetzt nicht die Luft ausgehen

Bereits zu Saisonbeginn hatte diese Taktik funktioniert. Der Angreifer reagierte darauf mit seiner besten Saison als Profi. Gerade ihm darf jetzt nicht die Luft ausgehen, deshalb versucht sich Magath vor allem als Psychologe. Das wird in den kommenden beiden Wochen ohnehin seine vorrangige Aufgabe sein. In Berlin hat Magath bereits damit begonnen. Während seine Spieler sich weiterhin zurückhalten, fokussiert er das gesamte Interesse auf sich. Er versucht die Themen zu setzen, seine Mannschaft damit so gut es geht aus der Betrachtung zu nehmen – und mit seinem zur Schau getragenen und fast überbordenen Selbstbewusstsein vielleicht auch die Bayern ein klein wenig nervös zu machen. „Ich bin davon überzeugt, dass, sollte der FC Bayern das Finale der Champions League erreichen, noch ein Unentschieden auf sie wartet“, sagte Magath.

Das ist eine durchaus optimistische Einschätzung des Schalker Trainers, wenn man berücksichtigt, gegen wen die Münchner noch spielen müssen: Am Samstag empfangen sie den stark abstiegsbedrohten VfL Bochum, und am letzten Spieltag sind sie bei der so gut wie abgestiegenen Hertha in Berlin zu Gast. Am vergangenen Wochenende aber hatte sich Magaths Vorhersage von nicht ausreichend konzentrierten Münchnern bei Borussia Mönchengladbach bereits bewahrheitet. Gegen den VfL Bochum erwartet der Trainer eine erneut positive Überraschung für die Schalker. Dann müsste nur noch Kevin Kuranyi auf hohem Niveau mitspielen.

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