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Sport: Energie Cottbus geht in die Offensive

Der beschuldigte Manager Klaus Stabach bricht sein Schweigen - der FC Energie Cottbus geht in die Offensive. Eine Woche nach Beginn der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen die Klubführung des Fußball-Bundesligisten klagt der Verein gegen Spielervermittler Ludwig Kolin, dessen Beschuldigungen mit zu den Ermittlungen geführt hatten.

Der beschuldigte Manager Klaus Stabach bricht sein Schweigen - der FC Energie Cottbus geht in die Offensive. Eine Woche nach Beginn der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen die Klubführung des Fußball-Bundesligisten klagt der Verein gegen Spielervermittler Ludwig Kolin, dessen Beschuldigungen mit zu den Ermittlungen geführt hatten. "Herr Kolin erpresst uns seit Monaten. Er rief mich an und will mich fertig machen", sagte Stabach. Der neben Präsident Dieter Krein beschuldigte Manager (Verdacht der Untreue) äußerte sich erstmals öffentlich: Kolin habe 200 000 Mark (102 258 Euro) für den Transfer von Kevin McKenna zu Hearts of Midlothian erpressen wollen. Der FC Energie hat Anwalt Christoph Schickhardt beauftragt, Aktenansicht zu erwirken.

Zum Thema Bundesliga aktuell: Ergebnisse und Tabellen Bundesliga-Tippspiel: Das interaktive Fußball-Toto von meinberlin.de Petra Hertwig, Sprecherin der Staatsanwaltschaft, geht davon aus, dass die Unterlagen dem Amtsgericht zur Beschlagnahme der Sachen vorliegen, "die für uns von Bedeutung sind". Möglicherweise kommt es noch in dieser Woche zu einem ersten direkten Gespräch zwischen dem Verein und der Staatsanwaltschaft. Vier Staatsanwälte sind noch mit der Sichtung der Dokumente aus der Vereinsgeschäftsstelle sowie aus Stabachs und Kreins Privathäusern beschäftigt.

Hertwig widersprach einem Zeitungsbericht, wonach die Staatsanwaltschaft bis Mitte Dezember die Fakten auf den Tisch legen wolle. "Es bleibt dabei, es wird noch eine Weile dauern. Einen Termin für die Präsentation der Ergebnisse können wir nicht nennen", so die Oberstaatsanwältin. Der FC Energie dagegen drängt, denn er fürchtet durch die anhaltenden Ermittlungen und Diskussionen einen weiteren Image-Verlust.

Stabach wies alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück. Kolin habe keine Fifa-Lizenz als Spielervermittler, daher sei der McKenna-Transfer durch den lizenzierten Willi Hoppen abgewickelt worden. Der habe Energie 650 000 Mark gesichert, 400 000 Mark von der Gesamtsumme von 1,05 Millionen Mark gingen an den Vermittler. Am Telefon habe Kolin gedroht. "Stabach, dich Verbrecher mach ich fertig. Wer mir so kommt, ist ein hergelaufener Lump", erzählte der Manager der "Berliner Zeitung". Kolin setze auch andere Leute unter Druck. So soll er laut Stabach den Albaner Rudi Vata zu einer schriftlichen Erklärung aufgefordert haben, dass der Manager sich am Vata-Transfer bereichert habe.

"Das sind alles aus der Luft gegriffene Anschuldigungen", betonte Stabach auch mit Blick auf den Vorwurf, er und Krein hätten Privathäuser auf Vereinskosten renovieren lassen. "Ich bin 25 Jahre bei Energie, ich habe nie etwas Unrechtes getan", so der Manager. Auch der Vorwurf einer unkorrekten Abrechnung der Trainingslager in Dubai sei aus der Luft gegriffen: "Das haben wir über eine dort ansässige Agentur abgewickelt. Hier waren Krein und ich nicht finanziell involviert, die Rechnung ging direkt an Energie."

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