zum Hauptinhalt

Sport: Energie lüftet durch

In Cottbus soll sich auch das Arbeitsklima ändern

Berlin Thomas Hoßmang konnte den Job gar nicht bekommen. Auch nicht vorübergehend. Schließlich wollte der FC Energie Cottbus mit Eduard Geyer nicht nur die alles bestimmende Person nach über zehn Jahren austauschen, sondern auch gleich noch den Führungsstil in der Trainingsarbeit erneuern. Und Hoßmang, zuvor Assistent von Cheftrainer Geyer in Cottbus, wird nachgesagt, dass seine Arbeitsweise doch allzu sehr der seines zumeist höchst autoritären Vorgesetzten ähnelte. Als nun Geyer am Montagmorgen beurlaubt wurde, entschied sich die Führungsriege des Fußball-Zweitligisten aus der Lausitz, mit Petrik Sander dem anderen Kotrainer die Verantwortung zu übertragen. Sander gehört seit 1997 beim FC Energie zum Trainerstab, er gilt im Gegensatz zum oft aufbrausenden Geyer als eher ruhiger Vertreter der Trainerzunft, zudem als einer, der eher Tore schießen als sie verhindern lassen will.

Das Vertrauen in Sanders Fähigkeiten ist indes begrenzt. Energie-Präsident Dieter Krein hat ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der neue Mann nun erst einmal bis Weihnachten zeigen müsse, was er kann. Drei Spiele dauert Sanders Probezeit. Und was er da zu leisten habe, hat Krein auch gleich formuliert: „Wir dürfen die nächsten drei Spiele nicht verlieren.“ Die nächsten Gegner der Cottbuser sind Wacker Burghausen und der Karlsruher SC im heimischen Stadion der Freundschaft, dazwischen liegt das Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt. Krein versichert: „Wenn Sander erfolgreich arbeitet, bleibt er unser Mann.“

Wahrscheinlicher aber ist es, dass sich der Vorstand des FC Energie den ehemaligen Stürmer Sander nur als Interimslösung ausgeguckt hat, um Zeit zu gewinnen. Zeit, um sich nach einem geeigneten Kandidaten umzuschauen, Namen wie Eberhard Vogel, Frank Pagelsdorf, Bernd Stange und Holger Fach schwirren schon herum. Der Zeitgewinn dient aber auch dazu, die schwierige Frage zu klären, wie man einen neuen Trainer angesichts der leeren Vereinskasse überhaupt finanzieren kann. Hier stehen die Sponsoren des FC Energie in der Pflicht, die auf das Präsidium angeblich massiven Druck ausgeübt haben, sich von Eduard Geyer am Montag zu trennen. Tsp

-

Zur Startseite