zum Hauptinhalt

Sport: England trägt Trauer: Per Foulelfmeter schießt der Stuttgarter Ganea Rumänien zum 3:2-Sieg und damit ins Viertefinale

Außenseiter Rumänien hat England in tiefe Trauer gestürzt und auf dramatische Weise zum zweiten Mal nach 1972 ein EM-Viertelfinale erreicht. Die Rumänen gewannen im Charleroi das Duell der Gruppengegner des gescheiterten Titelverteidigers Deutschland 3:2 (1:2) und rückten damit in der Abschlusstabelle der Gruppe A an den Briten vorbei auf den zweiten Platz hinter Gruppensieger Portugal vor.

Außenseiter Rumänien hat England in tiefe Trauer gestürzt und auf dramatische Weise zum zweiten Mal nach 1972 ein EM-Viertelfinale erreicht. Die Rumänen gewannen im Charleroi das Duell der Gruppengegner des gescheiterten Titelverteidigers Deutschland 3:2 (1:2) und rückten damit in der Abschlusstabelle der Gruppe A an den Briten vorbei auf den zweiten Platz hinter Gruppensieger Portugal vor. In der Runde der besten Acht fordern die Osteuropäer nach dem entscheidenden Foulelfmeter des Stuttgarter Bundesliga-Legionärs Viorel Ganea eine Minute vor dem Schlusspfiff am Sonnabend in Brüssel den dreimaligen Weltmeister Italien heraus. England als EM-Halbfinalist von 1996 dagegen vergab drei Tage nach dem 1:0-Triumph über Deutschland trotz einer 2:1-Führung seine günstige Ausgangsposition und muss nun bereits die Koffer packen.

In der turbulenten Partie vor 28 000 Zuschauern waren die Rumänen durch Christian Chivu (22.) zunächst in Führung gegangen. Zwar drehren Englands Kapitän Alan Shearer mit einem umstrittenen Foulelfmeter (41.) sowie Michael Owen (45.) den Spieß noch vor der Pause vorübergehend um, doch Bundesliga-Profi Dorinel Munteanu vom VfL Wolfsburg (48.) führte sein Team zurück auf Kurs in Richtung Viertelfinale.

Trotz der Unterstützung von gut 20 000 englischen Fans, die wie schon beim 1:0 gegen Deutschland am vergangenen Samstag für eine tolle Atmosphäre sorgten, fanden die favorisierten Engländer auch ohne den beim Aufwärmen verletzten Stammtorwart David Seaman in den ersten 30 Minuten nie zu ihrem Spiel, agierten statisch und unsicher. Besonders das von Teammanager Kevin Keegan angemahnte Pass-Spiel funktionierte überhaupt nicht. So kamen die mannschaftlich wesentlich geschlossener wirkenden und ballsichereren Rumänen zwangsweise zu guten Chancen. Bei einem Freistoß von Adrian Ilie musste Ersatzkeeper Nigel Martyn sein ganzes Können aufbieten und erneut bei einem Schuss von Viorel Moldovan zupacken. Erneut Ilie scheiterte mit einer guten Kopfballmöglichkeit an Martyn. Bei den Rumänen wurde der gelbgesperrte Rekordnationalspieler Gheorghe Hagi kaum vermisst.

Die Wende kam mit der Verletzung des rumänischen Abwehrchefs Gheorghe Popescu (Muskelriss). England nutzte die kurzzeitige Verwirrung in der gegnerischen Deckung, wobei nach einem Foul am durchgebrochenen Mittelfeldspieler Paul Ince Schiedsrichter Urs Meier auf den Elfmeterpunkt zeigte. Nach dem verwandelten Straurch Shearer besorgte Stürmerstar Owen mit einer feinen Einzelleistung die Führung.

In der zweiten Hälfte war das Spiel etwas verteilter, weil auch die Engländer mehr Platz zu Kontern hatten. Dennoch war Rumänien die druckvollere Mannschaft und hatte nach dem Ausgleich von Munteanu durch Ilie eine gute Möglichkeit zur Führung (61.), ehe Philip Neville in der Schlussphase das entscheidende Foul an Moldovan beging.

Vor dem Spiel war es in Charleroi weitesgehend ruhig geblieben, englische und rumänische Fußballfans veranstalteten auf dem zentralen Charles-II-Platz gemeinsam eine große Feier und kühlten sich bei Temperaturen um 35 Grad am Springbrunnen ab. Die Polizei vermeldete lediglich fünf Festnahmen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false