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Englisches Boulevardblatt: "The Sun" berichtet über gesuchten Nazi auf EM-Besuch

Die britische Boulevardzeitung "The Sun" druckt heute einen mehrseitigen Bericht über Milivoj Asner, einen mutmaßlichen Kriegsverbrecher und Nazi, der sich angeblich bei der EM und in der Nähe des kroatischen EM-Camps aufhält.

In England wird im Zusammenhang mit Österreich heute weniger über Fußball als über einen mutmaßlichen Kriegsverbrecher und Nazi diskutiert. Das britische Boulevardblatt „Sun“ hat in seiner Ausgabe vom Montag Milivoj Asner beim Besuch der Fußball-Europameisterschaft auf drei Seiten abgebildet. Der heute 95-jährige Asner war seinerzeit Polizeichef des faschistischen Ustascha-Regimes in Kroatien, einem Verbündeten Nazi-Deutschlands.

Auf den Fotos scheint Milivoj Asner das Leben in Klagenfurt zu genießen. Das Simon Wiesenthal Center in Wien führt Asner als Nummer vier auf der Liste der meist gesuchten Nazis. In Kroatien wird gegen Asner wegen Kriegsverbrechen an Serben und Juden während des Zweiten Weltkriegs ermittelt.

Schon 1945 flüchtete Asner nach Österreich, kehrte aber nach dem Zerfall Jugoslawien 1991 nach Kroatien zurück. Dort ist er vor allem wegen Hetzreden gegen Linke und ehemalige Partisanen aufgefallen. 2005 floh Asner erneut nach Klagenfurt, nachdem er in Kroatien wegen Kriegsverbrechen angeklagt worden war. Laut dem Österreichischen Rundfunk (ORF) weigerte sich Österreich seinerzeit, den Gesuchten an Kroatien auszuliefern.

Seitdem lebt Milivoj Asner offenbar unbehelligt in Österreich. „Er ist zu schwach“ - so zitiert die „Sun“ jetzt die österreichischen Behörden auf der Suche nach einer Begründung. Fotografen des britischen Boulevardblatts haben den mutmaßlichen Kriegsverbrecher und Nazi aber bei stundenlangen Spaziergängen gefilmt.

In Klagenfurt soll Milivoj Asner nahe dem kroatischen Camp wohnen. Der „Sun“ soll er nun gesagt haben, er habe damals nur Befehle ausgeführt.

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