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Immer mit der Ruhe. Die Eisbären um Spencer Machacek (l.) haben Spiel sechs gegen Köln abgehakt und blicken nur nach vorn.

© dpa

Entscheidendes Spiel gegen Kölner Haie: Eisbären Berlin: Alles auf die Sieben

Vor dem entscheidenden Spiel gegen Köln am Ostermontag geben sich die Eisbären optimistisch. Mit den Fans im Rücken soll der Halbfinaleinzug für die Berliner klappen.

Selbst für den Rekordmeister gibt es noch Premieren in der Deutschen Eishockey-Liga. Am Montag (14.30 Uhr/Arena am Ostbahnhof) bestreiten die Eisbären erstmals ein siebtes Spiel in ihrer Play-off-Geschichte. Dass es gegen die Kölner Haie dazu kommt, haben sich die Berliner in erster Linie selbst zuzuschreiben. Denn auch am Samstag beim 1:5 im sechsten Duell schafften sie es wieder einmal, ein Spiel zu verlieren, in dem sie eigentlich klar dominierten. Nach dem 1:1-Ausgleich von Petr Pohl Anfang des zweiten Drittels schien es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis die Eisbären in Führung gehen würden. Doch aus der deutlichen Überlegenheit resultierte kein weiterer Treffer.

"Wir wollten einfach zu viel. Weil wir gemerkt haben, dass wir am Drücker sind, wurden wir immer offensiver und haben teilweise etwas zu kopflos gespielt", sagte André Rankel am Ostersonntag kurz vor dem Rückflug von Köln nach Berlin. Constantin Braun hatte es ganz ähnlich gesehen. "Wir haben 18 Minuten lang deren Drittel berannt und dann den Konter gekriegt. Das müssen wir besser machen, indem wir geduldiger spielen und bei unserem Plan bleiben."

Dass dieser Plan derzeit nur in Heimspielen funktioniert, ist schon ein wenig erstaunlich. Andererseits gilt das genauso für die Kölner. Die wirkten am Donnerstag in Spiel fünf in Berlin noch kraft- und saftlos, nur um sich dann zwei Tage später vor eigenem Publikum zu einer neuerlichen Energieleistung aufzuraffen. Und so kommt es nun am Ostermontag zum ultimativen Showdown, einem Alles-oder-Nichts-Spiel, bei dem auch die Nerven eine Rolle spielen dürften. Für Constantin Braun ist Druck kein Problem: "Wir bleiben erst mal ruhig, ein Großteil der Mannschaft kennt die Situation ja vom entscheidenden Finale 2012 gegen Mannheim. Auch deswegen sind wir nicht nervöser als vor dem Spiel am Samstag."

Bei einem Sieg gegen Köln geht es Mittwoch gegen Wolfsburg weiter

Und letztendlich können sich die Berliner ja durchaus auf ihre Heimstärke verlassen. In dieser Saison haben sie vier der fünf Spiele in der heimischen Arena gegen Köln gewonnen - und die allesamt recht klar. Nur das erste Duell im Viertelfinale entschieden die Haie für sich, vor allem weil den Eisbären in diesem Spiel der Rhythmus nach ihrer neuntätigen Pause im Anschluss an die Hauptrunde fehlte. Dass das Team von Uwe Krupp auch vier ihrer fünf Auswärtsspiele in Köln verloren hat, ist für den Ostermontag eher unerheblich. Wobei die Spieler selbst nicht so recht wissen, warum es zuhause so viel besser läuft als in fremden Hallen. "Vielleicht liegt es daran, dass man sich zuhause einfach wohler fühlt. Man isst und schläft besser, in den Spielen gibt es auch mal einen Schiedsrichterpfiff zu deinen Gunsten und dann sind da ja auch noch die Fans", sagt Stürmer T. J. Mulock.

Sollten die Eisbären sich gegen Köln durchsetzen, ginge es schon am Mittwoch mit dem ersten Halbfinale gegen die Grizzlys Wolfsburg weiter - ebenfalls daheim. Auch für die Eisbären dürften die Play-offs dann immer mehr zu einer Kraftfrage werden. Da hilft der tiefe Kader natürlich enorm, zumal im siebten Spiel gegen Köln Milan Jurcina nach seiner Sperre wieder auflaufen kann. Nur muss man eben diese finale Auseinandersetzung gegen die Haie erst einmal gewinnen. "Wir brauchen nicht so viel zu ändern. Es gilt, die Fehler abzustellen. Ansonsten wissen wir, was zu tun ist", gibt sich André Rankel optimistisch.

Dass es in der jüngeren Vergangenheit in Entscheidungsspielen nicht mehr so gut gelaufen ist, ist derzeit naturgemäß kein Thema in der Mannschaft. 2014 und 2015 scheiterten die Eisbären in den Pre-Play-offs jeweils in der Verlängerung des letzten Duells. Aber das waren ja schließlich auch keine siebten Spiele und die Saisons davor mehr oder minder verkorkst. Wohl auch deshalb sagt Kapitän Rankel: "Ich freue mich schon auf das Spiel. Es wird sicher richtig laut werden". Und Constantin Braun ist überzeugt: "Wir werden heiß rauskommen, Köln unser Spiel aufzwingen und am Ende verdient gewinnen."

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