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Entscheidende Szene. Senegals Niang sieht gegen Kolumbien die Gelbe Karte.

© AFP

Entscheidung in der Gruppe H: Kolumbien lässt Senegal Gelb sehen

In der Gruppe H gewinnt Kolumbien 1:0 gegen Senegal und wird damit Gruppensieger. Dahinter wird es allerdings abenteuerlich in Sachen Weiterkommen.

Nach dem endgültigen K.o. für Afrikas Fußball bei der WM in Russland sanken Senegals Spieler völlig konsterniert auf den Rasen der Samara-Arena. Nur wegen zweier Gelber Karten mehr und des im Vergleich zu Japan dadurch schlechteren Abschneidens in der Fairplay-Wertung verpassten die Löwen von Teranga den Sprung ins Achtelfinale. Sie schieden als letztes afrikanisches Team aus. Vor dem Senegal waren bereits Tunesien, Marokko, Ägypten und Nigeria in der Gruppenphase gescheitert.

Die Kolumbianer feierten dagegen mit ihren rund 20 000 lautstarken Fans und Fußball-Legende Carlos Valderrama auf der Tribüne am Donnerstag den glücklichen 1:0 (0:0)-Sieg, durch den sich die Südamerikaner sogar noch Platz eins in der Gruppe H sicherten.

Vor 41 970 Zuschauern erzielte Yerry Mina in der 74. Minute den Siegtreffer für Kolumbien. „Es war kompliziert, die Senegalesen waren unglaublich schnell“, sagte der Torschütze: „Meinen Treffer widme ich meiner Familie, meinen Freunden, den Fans und ganz Kolumbien.“ Die Südamerikaner mussten früh ohne den verletzten Bayern-Star James Rodriguez auskommen, der früh ausgewechselt werden musste.

Senegal haderte wegen eines nicht gegeben Elfmeters

Die Fans aus Südamerika sorgten mit ihren gelben Trikots und den lautstarken Gesängen für Heimspiel-Atmosphäre in Samara. Ihre Mannschaft ließ es indes lange verhaltener angehen. Obwohl die Kolumbianer die Partie gewinnen mussten, um sicher in die K.o.-Runde einzuziehen, setzten sie nicht von Beginn an auf Offensive. Die Mannschaft aus dem Senegal verschaffte sich allerdings mit rustikalem Körpereinsatz Respekt. Trainer Aliou Cissés taktische Umstellung von einem 4-3-3 auf ein defensiver ausgerichtetes 4-4-2 griff. Die Afrikaner zeigten lange auch die bessere Spielanlage.

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Für Diskussionen sorgten der serbische Schiedsrichter Milorad Mazic und das Team der Videoassistenten, zu dem der Deutsche Bastian Dankert gehörte (17.). Nach einer harten Attacke des Kolumbianers Davinson Sanchez gegen Superstar Sado Mané im Strafraum entschied der Referee zunächst auf Strafstoß, nahm ihn aber nach Hinweis der Beobachter in Moskau und einem Blick auf die Fernsehbilder zurück. Ganz eindeutig war die Situation nicht.

Erst nach der Nachricht vom Führungstreffer der Polen gegen Japan drehten die Kolumbianer auf. Senegals Torwart Khadim N'Diaye rettete in höchster Not gegen den heranstürmenden Luis Muriel. Angefeuert von ihren Fans kamen die Cafeteros auf Betriebstemperatur. Gegen die schlecht postierten Senegalesen gelang Mina mit einem wuchtigen Kopfball nach einer Ecke der Führungstreffer. Es war die erste große Möglichkeit für sein Team. Legende Valderrama jubelte auf der Tribüne angemessen ausgelassen. Damit spielte das Ergebnis aus dem Parallel-Duell für die Kolumbianer auch keine Rolle mehr. Anders als der Senegal, der darauf hoffen musste, entweder selbst zu treffen oder durch ein zweites polnisches Tor noch weiterzukommen.

Japan hatte zwei Gelbe Karten weniger in der Vorrunde kassiert

Doch das fiel nicht. Stattdessen warteten der Frankfurter Makoto Hasebe und seine japanischen Teamkollegen in Wolgograd kurz nach dem Abpfiff gespannt im Mittelkreis, dann klatschten sie sich nach der Zitterpartie und dem Schlusspfiff des Parallelspiels erleichtert ab. Trotz ihrer 0:1 (0:0)-Niederlage gegen Robert Lewandowskis Polen hat sich Japan als Gruppenzweiter zum dritten Mal nach 2002 und 2010 für das WM-Achtelfinale qualifiziert. „Natürlich war es am Ende ein komisches Gefühl, aber so ist halt Fußball. Wir haben das Achtelfinale geschafft und sind zufrieden. Das wird ein schweres Spiel in der nächsten Runde“, sagte Hasebe in der ARD. Am Ende hatten sie zwei Gelbe Karten weniger als der Senegal in der Vorrunde kassiert und kamen dadurch weiter.

Jan Bednarek (59. Minute) bescherte vor 42 189 Zuschauern Polen mit dem ersten Sieg in Russland noch einen versöhnlichen Turnierabschluss. Schon bei ihren letzten Endrunden 2002 und 2006 hatten die Osteuropäer jeweils ihr letztes Spiel gewonnen und damit noch das schwächste Abschneiden bei einer WM abgewendet. „Wir wollten das letzte Spiel mit Stolz spielen, so dass unsere Fans glücklich sind“, sagte der polnische Siegtorschütze. (dpa)

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