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Sport: Entwicklung gestoppt

Hartmut Moheit sieht beim Handball- Weltmeister einen Niveauverlust

Statistisch gesehen ist nichts Gravierendes passiert. Die Handball-Nationalmannschaft, der Weltmeister, hat gegen Spanien zwar hoch verloren, aber selbst der EM-Titel ist noch möglich. In der Vergangenheit hat das Team von Bundestrainer Heiner Brand bei Welt- und Europameisterschaften bewiesen, dass es bei ähnlicher Ausgangsposition dazu fähig ist. Und doch ist diesmal in Norwegen etwas anders – das vor allem mit Blick auf Olympia im August zu denken gibt. In den bisherigen drei EM-Spielen war im Team kaum eine Stabilisierung in Deckung und Angriff zu beobachten, keine Weiterentwicklung wie sonst. Im Gegenteil – gegen Spanien gab es den Rückfall auf ein Niveau, das mit Kampf- und Teamgeist allein kaum auszugleichen sein wird.

Neue Impulse sind aber kaum zu erwarten. Auch nicht nach der EM, denn das deutsche Olympiateam wird mit dem der EM nahezu identisch sein. Die Bundesliga gibt keine Alternativen her. Heiner Brand kann sich in seinem Vorwurf an die Klubs bestätigt fühlen, dass die übermäßig vielen internationalen Stars für die meist auf der Wechselbank sitzenden deutschen Talente nicht förderlich seien. Brand konnte zwar nie aus dem Vollen schöpfen, aber die Altenativen werden immer weniger.

Eine Ausnahme war zuletzt Michael Kraus bei der WM, der als junger Mann neue Impulse einbrachte. Alternativen auf anderen Rückraum-Positionen wären ebenfalls nötig. Dass ein Pascal Hens drei Schritte Anlauf benötigt, um wurfgefährlich zu sein, dass ein Lars Kaufmann nur mit Gewalt agieren kann, darauf sind die Gegner längst eingestellt. Spanien hat es vorgemacht.Seite 19

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