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Sport: Er hat noch gefehlt

Nein, Jan Ullrich bleibt dabei. Er kommt nicht zurück, obwohl er am vergangenen Freitag bei dem Rennen „Nacht von Hannover“ von zigtausend Menschen bejubelt worden ist.

Nein, Jan Ullrich bleibt dabei. Er kommt nicht zurück, obwohl er am vergangenen Freitag bei dem Rennen „Nacht von Hannover“ von zigtausend Menschen bejubelt worden ist. Als offizieller Ehrengast, der aber nur eine Runde mit dem Cabrio drehte. So bleibt Ullrich quasi der einzige der zurückgetretenen oder zwischenzeitlich aus dem Verkehr gezogenen Radstars der vergangenen Jahre, der derzeit nicht wieder in den Sattel steigt.

Ivan Basso fährt mit, Lance Armstrong natürlich, und jetzt auch Alexander Winokurow. Der Kasache startet am kommenden Wochenende bei der Spanien-Rundfahrt. Für das Team Astana, für das in diesem Jahr auch Armstrong und der Tour-de-France-Sieger Alberto Contador fahren. Ohne Winokurow würde es diese Mannschaft gar nicht geben, er hat noch immer die Macht. Sie ist 2006 nur entstanden, weil Winokurow nach einem Sponsorenrückzug wegen des Dopingskandals „Operacion Puerto“ ihre Gründung durch ein kasachisches Firmenkonsortium initiierte. Sie hat die meisten Dopingfälle aller Teams. Bei der Tour 2007 wurde Winokurow dann zweimal positiv auf Doping mit Fremdblut getestet. Eigentlich eine Frechheit, weil es so gut nachweisbar ist. Doch stilecht leugnete Winokurow und sprach von einer Verschwörung, beleidigt beendete er gar seine Karriere.

Und ist jetzt wieder da. Schon wieder da, weil die Sperre nach dem Ehrenkodex der Top-Teams eigentlich noch zwei weitere Jahre länger gelten müsste. Das ist aber eine Vereinbarung aus der Zeit, als es so schien, dass der Kampf gegen Doping im Radsport tatsächlich mit einem gewissen Ernst betrieben würde. Doch diese Episode ist vorbei.

Winokurows härtester Konkurrent in Spanien ist Ivan Basso. Auch der müsste nach dem Kodex eigentlich noch zwei Jahre zuschauen.

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