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Erfolg am Barren: Zweites Silber für Turner Marcel Nguyen

Ihm ist der silberne Doppelschlag geglückt: Der Turner Marcel Nguyen hat nach seinem Überraschungserfolg im Mehrkampf nun auch am Barren eine Medaille gewinnen können.

Marcel Nguyen blickte ungläubig in Richtung Decke der wuchtigen North Greenwich Arena, bevor ihm wieder ein Lächeln über das Gesicht huschte. Da stand er also, schon wieder auf dem zweiten Platz, und um seinen Hals baumelte die zweite olympische Medaille binnen einer Woche: Wie schon im Mehrkampf hat der Unterhachinger an seinem Paradegerät Barren Silber gewonnen und damit deutsche Turngeschichte geschrieben. Die Tage in London wurden am Dienstag endgültig zu Nguyens Festspielen.

Der zweimalige Europameister hatte für seine fehlerfreie Kür - wohl die beste seiner Karriere - 15,8 Punkte erhalten und sich als erster Deutscher seit 24 Jahren eine Medaille an diesem Gerät gesichert. Vor 16.500 Zuschauern musste sich der Unterhachinger nur dem ehemaligen Weltmeister Feng Zhe aus China (15,966) geschlagen geben. Bronze ging an Hamilton Sabot aus Frankreich (15,566). Als letzter deutscher Medaillengewinner am Barren hatte Sven Tippelt 1988 in Seoul Bronze geholt, im Mehrkampf war es 1936 Alfred Scharzmann gewesen. Nguyen machte mit seinem zweiten Coup die schwache Form des im Vorfeld hochgehandelten Vize-Weltmeisters Philipp Boy (Cottbuss) endgültig vergessen. Der Deutsche Turnerbund (DTB) steht damit jetzt schon besser da als vor vier Jahren in Peking, wo es eine Silber- und eine Bronzemedaille gegeben hatte.

Nguyen zeigte in der Ausführung mit 9,0 Punkten sogar die beste Übung, die um zwei Zehntel geringere Schwierigkeitsnote als Feng Zhe kostete ihn aber den Olympiasieg. Der chinesische Weltmeister von 2010 sicherte sich verdient nach Gold mit dem Team schon den zweiten Sieg. Und Nguyen strahlte auch über Silber, als hätte er gewonnen.

Im Laufe des Nachmittags steht auch noch die Entscheidung am Reck an - dann wird es ernst für Fabian Hambüchen. Der Deutsche hofft in seiner Paradedisziplin auf eine Medaille, nachdem es im Mehrkampf nicht gut für ihn gelaufen war. (dapd)

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