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Sport: Erfolgreicher Abschluss

Deutschland besiegt bei der Eishockey-WM Weißrussland und wird Neunter

Berlin/Mytischtschi - Am Ende hat es also zu einem Erfolg der größeren Kategorie für die deutsche Mannschaft nicht gereicht. Weil sich die Tschechen mit einer Niederlage nach Verlängerung gegen Kanada noch einen Punkt holten und so gerade noch die Viertelfinal-Qualifiaktion sicherten, war das letzte Zwischenrundenspiel der Deutschen bei der Eishockey-Weltmeisterschaft gegen Weißrussland ohne große Bedeutung. Die Deutschen gewannen es trotzdem 6:5 (3:2, 1:2, 2:1) und beenden die WM somit als Neunter.

Bester deutscher Spieler gegen die Weißrussen in der Arena der Moskauer Vorstadt Mytischtschi war der Iserlohner Michael Wolf, der als zweifacher Torschütze auch das Siegtor zum 6:5 erzielte. Michael Hackert (Frankfurt), Robert Dietrich (Düsseldorf), Alexander Barta (Hamburg) und Sven Felski (Berlin) erzielten zudem in einer sehr offensiv geführten Partie die Treffer für die Deutschen, die somit den dritten Sieg im sechsten Turnierspiel feierten. „Es ist schon lange her, dass wir bei einer WM drei Spiele gewonnen haben. Das ist herausragend“, sagte Kapitän Daniel Kreutzer (Düsseldorf). „Besser hätten wir uns es nicht vorstellen können“, fügte Hackert hinzu. Weißrusslands kanadischer Trainer Curt Fraser – er hat Bundestrainer Uwe Krupp einst in der National Hockey-League (NHL) als Spieler betreut – machte seinem einstigen Spieler Krupp mit Komplimenten fast verlegen. „Uwe hat fantastische Arbeit geleistet. Die deutsche Mannschaft ist auf dem Weg zu großen Dingen und wird in der Zukunft schwer zu schlagen sein“, sagte Fraser.

Der Platz neun von Russland ist tatsächlich ein gutes Resultat für das deutsche Eishockey – gemessen an dem, was seit der WM 2004 in Tschechien und der Ablösung von Bundestrainer Hans Zach durch Greg Poss alles passiert ist. Nach dem Abstieg im Jahr 2005 war nicht unbedingt damit zu rechnen, dass die Deutschen unter Poss’ Nachfolger Krupp sofort bei der B-WM 2006 den Aufstieg schaffen und dann bei der A-WM in Russland fast bis ins Viertelfinale kommen würden. Uwe Krupp schien vor einer undankbaren Mission zu stehen. Mit einem jungen Team ohne Stars sollte er den Klassenerhalt schaffen. Aufsteiger Deutschland musste ohne seine sieben in der NHL beschäftigten Profis auskommen, auch einige gute Spieler aus der deutschen Liga konnten oder wollten nicht nach Moskau kommen. Andere Trainer hätten da vielleicht resigniert, doch Krupp beschwerte sich nicht. Er erlaubte sich sogar noch, auf einige altgediente Nationalspieler zu verzichten. Sie passten nicht in sein Konzept, sagte der Bundestrainer – das Endergebnis gibt ihm nun recht: Nach dem Konzept von Krupp machen nicht die besten Spieler die beste Mannschaft. In seiner jungen Mannschaft gibt es keine Stars, die Eitelkeiten ausleben dürfen. Das hat in Moskau sehr gut funktioniert und könnte künftig noch besser funktionieren. Denn die deutsche Mannschaft ist jung und kann noch weiter wachsen.

Kommende Saison kann Krupp weiter Aufbauarbeit an einer Mannschaft leisten, die sich dann bei der WM 2010 in Deutschland sehen lassen kann. Auf dem Weg dahin liegt 2008 die A-WM in Kanada. Da dürften dann auch deutsche NHL-Spieler dabei sein. Wohl auch weil sie sich die Auftritte in der Eishockeynation Kanada nicht entgehen lassen wollen. Es wäre schön für das deutsche Eishockey, dessen Ruf dank der jungen Nationalmannschaft in den vergangenen Tagen von Moskau aufpoliert wurde.cv/dpa

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