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Sport: Erich Ribbeck will nichts von einem Rücktritt wissen und verzichtet bei der EM auf Thomas Häßler

DFB-Teamchef Erich Ribbeck schlägt nach der herben Kritik von Bayern-Manager Uli Hoeneß an seiner Person zurück, will die Phase der Konfrontation im deutschen Fußball schnellstmöglich beenden und zur Kooperation mit der Bundesliga zurückfinden. Nach den Attacken von Hoeneß verteidigte Ribbeck demonstrativ das "gute Betriebsklima in der Nationalelf".

DFB-Teamchef Erich Ribbeck schlägt nach der herben Kritik von Bayern-Manager Uli Hoeneß an seiner Person zurück, will die Phase der Konfrontation im deutschen Fußball schnellstmöglich beenden und zur Kooperation mit der Bundesliga zurückfinden. Nach den Attacken von Hoeneß verteidigte Ribbeck demonstrativ das "gute Betriebsklima in der Nationalelf". "Die Nationalmannschaft ist intakt. Wir wollen das Bestmögliche für den deutschen Fußball erreichen, und ich wehre mich dagegen, dass die Fortschritte, die wir im Spiel gegen Kroatien gezeigt haben, einfach nicht zur Kenntnis genommen werden. Ich lasse mich an der EM messen."

Ribbeck dementierte, dass allein das umstrittene Einschreiten vom Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Egidius Braun, einen Rücktritt des Münchners Jens Jeremies aus der Nationalmannschaft verhindert habe: "Sein Rücktritt war nie ein Thema, darüber haben wir gesprochen." Er verteidigte aber die Maßnahme, Jeremies für das Länderspiel gegen die Schweiz am 26. April zu sperren: "Jeder weiß, dass eine gewisse Autorität notwendig ist, ich habe mich für diese Sperre entschieden." Im Interview mit der "Bild"-Zeitung stellte Ribbeck fest: "Jeremies hat zwar einen Fehler gemacht, aber er ist kein Linkmichel."

Die Querschüsse aus München, die Braun als "äußerst bedenkliche Kampagne gegen Ribbeck" kritisiert hatte, wollte Ribbeck nicht kommentieren: "Ich will da nichts zu sagen. Warum sollte ich das tun? Ich kommentiere ja auch keine Aussagen von Leuten, die als Trainer noch nie etwas geleistet haben. Ich will und muss mit allen in der Bundesliga zusammenarbeiten, auch mit den Bayern." Via "Bild" forderte Ribbeck Hoeneß aber auf, zu den "angeblich schockierenden" Vorgängen nach dem 1:2 beim Länderspiel gegen Holland Stellung zu nehmen: "Der Uli soll einfach die Wahrheit sagen. Es gab keine ungewöhnlichen Zwischenfälle, außer vielleicht der schlechten Leistung einiger Spieler."

Ribbeck gab lediglich zu, dass er nach den Länderspiel-Reisen nach Florida und Mexiko, "die mir eingebrockt wurden", an seinem Job gezweifelt habe: "So etwas hat man mit keinem Bundestrainer vorher gemacht, da können Beckenbauer und Mayer-Vorfelder 1000mal sagen, dass sie wegen der WM-Bewerbung dafür die Verantwortung übernehmen. Man hat mich durch die Pleiten zum Deppen der Nation gemacht, daran leidet mein Image immer noch. Wenn wir die WM 2006 bekommen, bin ich schon längst Rentner."

Für die Europameisterschaft vom 10. Juni bis 2. Juli in Belgien und den Niederlanden offenbar ohne Thomas Häßler. "Er hat mir gesagt, ich könne meinen Urlaub buchen", sagte der 33-jährige Mittelfeldspieler von 1860 München der "Sport Bild". Ribbeck habe ihn am vergangenen Wochenende angerufen. Häßler: "Für Ribbeck stehen die ersten 14 Spieler fest, und er will mir die Bank nicht zumuten. Aber für den Notfall solle ich mich bereit halten."

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