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Ein Fall für zwei. Die Bayern David Alaba (links) und Nils Petersen bearbeiten Barcelonas Jonathan Soriano.

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Erleichtert und ernüchtert: Bayern atmet bei Robben auf und unterliegt Barca

Der FC Bayern verliert das Endspiel das Münchner Turniers 0:2 gegen Barcelona. Immerhin tröstet die Tatsache, dass sich Arjen Robben im Halbfinale gegen Milan offenbar nicht schwerer verletzt hat.

Der 19. Mai 2012 ist ein magisches Datum für die Münchner Fußballwelt. An jenem Tag wird die hiesige Arena Schauplatz des Finales um die Champions League sein. Und so musste dieses Datum auch dafür herhalten, dem Endspiel des alljährlichen Vorbereitungsturniers in der Arena den Hauch einer besonderen Note zu verleihen: FC Bayern gegen FC Barcelona. Das wäre doch eigentlich eine schöne Generalprobe für den 19. Mai 2012, war immer wieder zu hören. Nur das Ergebnis dürfte aus Münchner Sicht im nächsten Frühjahr noch etwas freundlicher ausfallen. Denn am Mittwochabend unterlag der deutsche Rekordmeister dem aktuellen Champions-League-Sieger 0:2 (0:1). Den dritten Platz des Viererturniers sicherte sich Internacional Porto Alegre durch ein 4:2 im Elfmeterschießen gegen den AC Mailand, nach der regulären Spielzeit hatte es 2:2 gestanden.

Der Tag hatte für die Bayern mit einer großen Erleichterung begonnen. Denn am Vorabend, im Halbfinale gegen Mailand, war Arjen Robben böse gefoult worden. Schmerzverkrampft hielt er sich das rechte Sprunggelenk. Doch die schlimmen Befürchtungen lösten sich nach der morgendlichen Kernspintomographie in Wohlgefallen auf. Der verletzungsanfällige Niederländer hatte nur einen kleinen Kapseleinriss davongetragen und wird etwa eine Woche ausfallen. Die Bayern werden am kommenden Montag das Pokalspiel in Braunschweig zwar ohne ihn bestreiten müssen, aber zum Bundesligastart ist er dabei. Es war der zweite Schreck für die Bayern-Glaubensgemeinde binnen drei Tagen. Denn am Sonntag hatte sich schon Franck Ribéry, der ja auch nicht die stärkste Physis hat, das Sprunggelenk verknackst, muss aber zunächst auch nur in Braunschweig pausieren. Doch es deutet sich bereits jetzt an, dass die Sorge um die Gesundheit der beiden Flügelwirbler auch diese Saison ein bestimmendes Thema werden könnte.

Schon wieder verletzt: Arjen Robben krümmt sich unter Schmerzen, ganz so schlimm ist es diesmal aber wohl nicht.
Schon wieder verletzt: Arjen Robben krümmt sich unter Schmerzen, ganz so schlimm ist es diesmal aber wohl nicht.

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Beim Blick auf die Aufstellung, die Bayerntrainer Jupp Heynckes für das Finale gewählt hatte, hätte man denken können, dass er nun kein Risiko mehr eingehen wollte. Denn er schickte eine fast reine B-Elf in diese Partie. In Wahrheit wollte Heynckes wahrscheinlich seine Ergänzungsspieler einem echten Belastungstest unterziehen, der allerdings dadurch relativiert wurde, dass auch bei Barca einige Spieler aus der zweiten Reihe randurften. Immerhin bekamen die Zuschauer aber Koryphäen wie Andres Iniesta und David Villa zu sehen. Besonders ereignisreich wurde das Spiel allerdings zunächst nicht. Der erste Zungenschnalzer war ein herrlicher Pass, mit dem Bayern-Zugang Takashi Usami David Alaba einen ungehinderten Lauf auf das Barca-Tor ermöglichte. Allein, dem 21-Jährigen versagten die Nerven, er scheiterte an Victor Valdes (39.). Kurz vor der Pause dann witterte Barcas Thiago eine Flanke, Diego Contento nicht, und so geriet Bayern per Kopfball 0:1 in Rückstand (42.).

In der zweiten Halbzeit wechselte Jupp Heynckes sukzessive ein paar Stammspieler ein. Für die erste bemerkenswerte Szene aber sorgte Jerome Boateng, der seit Anpfiff Dienst tat: Seinen krachenden Volleyschuss aus 20 Metern parierte der eingewechselte José Manuel Pinto souverän. Kurz darauf machte es auf der anderen Seite Thiago noch besser. Sein Schlenzer aus 18 Metern war nicht nur für Jörg Butt unhaltbar, sondern auch ein würdiger Abschiedsgruß des FC Barcelona; bis zum 19. Mai 2012 vielleicht.

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