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Mut zur Lücke. Die Eisbären jubeln über den Treffer zum 1:1 durch Pföderl. Doch danach ging es dann erst richtig los, das Berliner Siegtor fiel erst in der 84. Spielminute.

© Angelika Warmuth/dpa

Erlösung in der Extraschicht oder so sind Play-offs: Die Eisbären siegen nach Verlängerung in München

Die Eisbären gewinnen das zweite Finalspiel in der zweiten Verlängerung und können nun am Montag in der Serie in Führung gehen.

Eishockeyspiele dauern eben nicht immer 60 Minuten, manchmal länger, besonders in den Play-offs. Fast 84 Spielminuten haben die Eisbären am Sonntag gebraucht, um die nach dem Modus „Best of five“ gespielte Finalserie der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gegen RB München zum 1:1 auszugleichen. Dann war es Frans Nielsen, der dem Drama von München mit einem beherzten Schuss ein Ende setzte: Der Däne traf in der zweiten Verlängerung zum 3:2 (1:1, 0:0, 1:1/1:0) für die Berliner, die nun schon am Montag die Chance haben, in der Serie in Führung zu gehen. Denn dann kommt München schon nach Berlin.

Der Schütze des Siegtors war zwar erschöpft, aber auch glücklich. „Das war hart nach all den Anstrengungen der letzten Tage“, sagte Nielsen. „Aber das fühlt sich gut an, wir haben einen richtig gutes Spiel gemacht.“
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Es begann allerdings nicht günstig für die Berliner vor 5533 Zuschauenden im nicht ausverkauften Olympia-Eisstadion. München hatte den Schwung aus dem ersten Finalspiel mitgenommen, da war der Mannschaft von Don Jackson ein starkes Comeback nach einem 0:3-Rückstand gelungen. Beim Spiel in Berlin am Freitag wirkte das Personal der Eisbären am Ende doch recht müde – kein Wunder, hatten die Berliner doch erst 22 Stunden zuvor erst ihre Halbfinalserie gegen die Adler Mannheim abschließen können. Schließlich hatte München am Freitag 4:3 gewonnen und am Sonntag schien es blendend weiterzugehen für den Zweiten der Hauptrunde: Trevor Parkes traf in der 13. Spielminute zum 1:0, ließ Eisbären–Torwart Mathias Niederberger mit einem strammen Schuss unters Dach – wie die Eishockeyspieler sagen – keine Chance.

Doch die Eisbären schlugen zurück. Nur 35 Sekunden nach dem Tor von Parkes erzielte Leo Pföderl halb im Fallen den Ausgleich, was sein Mannschaftskamerad Kevin Clarke natürlich gut fand. „Durch das 1:1 sind wir ins Spiel gekommen“, sagte Clark. „Leo ist halt ein Knipser.“

Ab dem zweiten Drittel war es dann tatsächlich ein Duell auf Augenhöhe, wobei die Eisbären eine kritische Phase – 62 Sekunden in 3:5-Unterzahl – schadlos überstanden. Überhaupt waren sie stark im Unterzahlspiel, überstanden auch noch eine weitere Unterzahlsituation im Mittelabschnitt. Im eigenen Powerplay machten sie es dann besser als die Gastgeber, kurz nach Beginn des letzten Drittels zeigte Pföderl, dass er nicht nur knipsen, sondern auch vorbereiten kann: Frans Nielsen verwertete den Pass des Mitspielers zum 2:1 für die Eisbären.

Die Berliner waren danach das stärkere Team, investierten besonders läuferisch viel und verfielen nicht in den Verwaltungsmodus. Eigentlich sahen sie schon wie die Sieger aus, doch 133 Sekunden vor der Sirene war es dann doch erstmal nichts: Don Jackson hatte seinen Torwart vom Eis genommen und wenig später traf Parkes zum 2:2, es ging in die erste Verlängerung und hier passierte nicht genug, so dass noch einmal verlängert werden musste und da hatte dann Nielsen seinen großen Auftritt.

Am Mittwoch wird es in München also ein viertes Spiel der Finalserie geben, dann könnten die Eisbären auch schon Meister werden – München allerdings auch. Das alles hängt von Spiel drei ab, das nun am Montag in Berlin stattfindet (19.30 Uhr, Mercedes-Benz-Arena). (Tsp)

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