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Wieder in Deutschland: Baris Özbek, hier noch als Spieler von Rot-Weiss Essen im Januar 2007 gegen Kaiserslautern, kehrt nach fünf Jahren in der Türkei bei Galatasaray und Trabzonspor in den deutschen Profifußball zurück.

© dpa

Update

Ersatz für Markus Karl: Özbek will mit Union nach oben

Union Berlin hat Ersatz für den nach Kaiserslautern abgewanderten Markus Karl gefunden: Der ehemalige deutsche U-21-Nationalspieler Baris Özbek kommt von Trabzonspor nach Berlin und trifft dort auf alte Bekannte.

„Ich habe den Journalisten gesagt, dass du 15 Tore machst“, witzelte Uwe Neuhaus herum. Der Trainer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union hatte Neuzugang Baris Özbek angesprochen. Der frühere deutsche U-21-Nationalspieler wechselt ablösefrei vom türkischen Erstligisten Trabzonspor und unterschrieb gestern einen Vertrag bis Sommer 2016 bei den Köpenickern. Nur einen Tag nach dem Weggang von Markus Karl zum Ligakonkurrenten 1. FC Kaiserslautern präsentierten die Köpenicker selbst den ersten Winterzugang. Er wird wie Karl das Trikot mit der 8 überstreifen. „Ich hatte bei Galatasaray Istanbul und Trabzonspor die Rückennummer 8. Mit der 8 bin ich Türkischer Meister“, sagte der 26-jährige Özbek.

Geboren wurde er in Castrop-Rauxel. Er ist ein Ruhrpott-Kind wie Neuhaus. Beide kennen sich aus gemeinsamen Zeiten bei Rot-Weiss Essen. 2005 war der talentierte Özbek in die erste Mannschaft aufgerückt. „Er ist damals aus der A-Jugend hochgekommen. Er hat seinen Weg gemacht“, sagte Neuhaus. „Baris hatte in letzter Zeit wenig Spielpraxis. Wir müssen schauen, in welcher Verfassung er sich befindet.“ Ob Özbek bereits im heutigen Testspiel beim Zweitliga-Tabellenführer Eintracht Braunschweig zum Einsatz kommt, wollten der Chefcoach und sein früherer Ziehsohn noch besprechen.

Von 2007 bis vor einem Monat kickte Özbek in der Türkei, dort kam er zu 28 Europapokal-Einsätzen. 2011 wechselte er von Galatasaray zu Trabzonspor, wo er in der abgelaufenen Hinrunde aber keine Rolle mehr spielte. Der Vertrag wurde aufgelöst. Özbek zog es wieder in die Heimat nach Deutschland. Ein Grund dafür ist, dass seine Frau Minecan, eine gebürtige Istanbulerin, im Juni das erste gemeinsame Kind erwartet.

Obwohl Özbek eigenen Worten zufolge auch Erstliga-Angebote aus Deutschland und dem Ausland hatte, zog es ihn nicht zufällig zum 1. FC Union. Hier trifft er neben Neuhaus mit Sportmanager Nico Schäfer noch einen weiteren Ex-Essener wieder. „Bei Uwe Neuhaus und Nico Schäfer wurde ich Profi. Und wenn man gut miteinander konnte, hört man sich immer wieder“, meinte Özbek.

Geködert wurde Özbek bereits Anfang Dezember. Beim 2:0 im Heimspiel gegen Kaiserslautern saß er staunend auf der Tribüne. „Ich war begeistert von den Zuschauern und der Mannschaft. Das sah gut aus“, erinnert sich Özbek. In Köpenick sieht er sich bestens aufgehoben. „Ich komme aus einer Arbeiterfamilie. Mein Vater arbeitet immer noch in Recklinghausen in einer Zeche. Union ist ein Arbeiter-Klub und ich bin ein Arbeiter. Das passt einfach zusammen.“

Uwe Neuhaus schwärmte regelrecht von Özbek, der im Mittelfeld bis auf die ganz zentrale Rolle jede Aufgabe erfüllen können soll. „Ich habe noch nie einen Spieler mit so viel Willen gesehen. Er ist unglaublich ehrgeizig“, sagte Neuhaus. Kein Wunder, dass Özbek bereits nach der ersten Trainingseinheit bei seinem neuen Klub hohe Ziele im Blick hat. „Ich will mit der Mannschaft Erfolg. Ziel muss es sein, ganz oben zu stehen. Dann wird man wohl aufsteigen müssen“, sagte Özbek, der vermutlich auch ohne den Weggang von Karl irgendwann zu Union gekommen wäre.

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